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Rezension Marlis Petersen – Dimensionen Innenwelt

Spätromantisches Edelmaterial

Marlis Petersen befindet sich im Einklang von bewundernswertem Können, emotionaler Intelligenz und performativer Rhetorik.

vonRoland H. Dippel,

Liedgesang in Vollendung, der auch ohne die esoterische Gebrauchsanweisung im Booklet jeder noch so anspruchsvollen Wertung standhält. Es ist nicht ganz einfach, sofort den Grund für den Ausnahmecharakter der großartigen Reihe von Marlis Petersens Interpretationen zu benennen. Bei „Träume“ aus den Wesendonck-Liedern fällt der Groschen. Sie befindet sich genau im Mittelpunkt des Dreiecks von bewundernswertem Können, emotionaler Intelligenz und (das gehört unbedingt zum spätromantischen Lied) dem Wissen um eine immer brillante Dosierung von performativer Rhetorik. Ihren derzeitigen Fachwechsel vom lyrischen Koloratursopran zu „Fidelio“ und „Die tote Stadt“ hört man, denn das Leuchten der unverändert hellen Stimme hat inzwischen noch größere Fülle. Stephan Matthias Lademann ist der ideale Begleiter, der die deutschen wie die französische Liedgruppe in ein dämmernd-differenziertes Klanggewebe hüllt.

Marlis Petersen
Marlis Petersen

Dimensionen – Innenwelt
Weigl: Seele
R. Strauss: Die Nacht, Ruhe, meine Seele & Beim Schlafengehen
Brahms: Nachtwandler, Der Tod, das ist die kühle Nacht & Nachtigall
Wolf: Die Nacht & Gebet
Sommer: Seliges Vergessen
Schubert: Nacht und Träume
Reger: Schmied Schmerz & Abend
Liszt: Lass mich ruhen & Hohe Liebe
Wagner: Träume
Fauré: Apres un reve & Notre amour
Hahn: A Chloris
Duparc: Chanson triste
Rössler: Läuterung
Fürstenthal: Eingang

Marlis Petersen (Sopran), Stephan Matthias Lademann (Klavier)
Solo Musica

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