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Rezension Matthias Kirschnereit – Haydn: Sämtliche Klavierkonzerte

Lebendige Wechselrede

Gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn legt Pianist Matthias Kirschnereit eine mustergültige Haydn-Gesamteinspielung vor.

vonChristian Lahneck,

Wie, acht Konzerte? Im heutigen Konzertbetrieb sind allenfalls zwei Klavierkonzerte von Joseph Haydn heimisch geworden. Alle acht, inklusive eines Doppelkonzerts mit Solo-Geige, haben nun Matthias Kirschnereit und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn aufgenommen. Werbung für Haydn? Keine Frage, ja, auch weil Kirschnereit selbst die Kadenzen beigesteuert hat und die Bässe vornehmlich zupfen lässt, während die Celli streichen dürfen. So ergibt sich ein differenziertes Tiefen-Fundament. Kirschnereits agil-flexibler Anschlag erlaubt, die Finessen, auch den Humor von Haydns Musik herauszuarbeiten. Die Württemberger schütten keine orchestrale Soße über diese Konzerte, sondern machen sie zu erweiterter Kammermusik – in lebendiger Wechselrede mit dem bzw. den Solisten. Denn Lena Neudauer fügt sich in diesen künstlerischen Ansatz nahtlos ein. Eine stimmige Gesamtaufnahme, die so kaum zu finden ist.

Volle Aufmerksamkeit für Haydn: Pianist und Dirigent Matthias Kirschnereit
Volle Aufmerksamkeit für Haydn: Pianist und Dirigent Matthias Kirschnereit

Haydn: Sämtliche Klavierkonzerte

Matthias Kirschnereit (Klavier & Leitung), Lena Neudauer (Violine), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
Berlin Classics

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