Startseite » Rezensionen » Liszt, Tod und Teufel

CD-Rezension Carlo Grante

Liszt, Tod und Teufel

Das Dunkle und Diabolische – so etwas zelebrierten die Romantiker gerne. Carlo Grante spürt diesen düsteren Bereichen nach

vonEcki Ramón Weber,

Der Pianist Carlo Grante ist bekannt dafür, dass er sich bei seinen Programmen systematisch auf einen Komponisten oder Werkaspekt konzentriert. Dies geht einher mit einer akribischen Beschäftigung mit dem Werk, seiner Entstehung und der Analyse musikalischer Querbezüge. Für seine aktuelle CD schürft Grante in der romantischen Todessehnsucht und in Höllenfahrten, einschließlich jener Hölle, die sich grässlich bei unerwiderter Liebe auftun kann. Der Pianist gestaltet den ganz großen romantischen Horrorfilm à la Liszt: Drohgebärden, unterirdisches Grollen, flehentliche Klage, dramatisches Aufbäumen, verzückte Ekstase, panische Ausbrüche, tragisches Ersterben. Das alles hochinspiriert, markant, kantig, mit spannenden Steigerungen und doch nicht allzu sehr aufs Pedal getreten. Stattdessen kostet Grante spürbar genießerisch die Klänge aus. Da stürzt man sich als Hörer selbst mit Wonne ins Grauen.

Liszt: Après une lecture de Dante – Fantasia quasi Sonata, Tre sonetti di Petrarca, Mephisto-Walzer (Transkription von Ferrucio Busoni), Totentanz
Carlo Grante (Klavier)
Music & Arts

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

  • International als Solistin und Kammermusikpartnerin gefragt: Raphaela Gromes
    Interview Raphaela Gromes

    „Nicht enden wollende Energie“

    Raphaela Gromes hat mit dem Ukrainischen Nationalorchester Antonín Dvořáks Cellokonzert eingespielt – für die Cellistin in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Projekt.

Anzeige

Audio der Woche

„Pie Jesu“ aus Andrew Lloyd Webbers ergreifendem Requiem

Der Chor des Bayerischen Rundfunks, das Münchner Rundfunkorchester und der Dirigent Patrick Hahn stimmen überirdische Töne an.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!