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Home Dancing: „Erics Tanztee“ mit Eric Gauthier

Tanz in Zeiten der Quarantäne

Choreograf Eric Gauthier bringt mit seinen Online-Formaten „Erics Tanztee“ und „Wohnzimmerballet“ Tanzanfänger in Bewegung.

vonDagmar Ellen Fischer,

Tanz mit Zollstock: Ungewöhnliche Zeiten brauchen besondere Requisiten – den Abstandsmesser. Auch zwischen den Tanzpartnern muss mindestens 1,50 Meter Luftraum liegen, so führen es Eric Gauthier und seine Tanzpartnerin Nora Brown augenzwinkernd vor. Der Choreograf und künstlerische Leiter von „Gauthier Dance» am Theaterhaus Stuttgart hat sich zwei originelle Formate ausgedacht, um möglichst viele Menschen zu bewegen: Erics Tanztee und #wohnzimmerballett. Dabei holt er die Tanzwilligen da ab, wo sie in Corona-Zeiten ohnehin schon sind: vor dem Bildschirm. Aber sitzen bleiben gilt nicht!

Mit seinem Wohnzimmerballett startete er schon zehn Tage nach dem Lockdown hierzulande: Zwischen drei und acht Minuten dauert das Vermitteln unterschiedlichster Tänze für zu Hause: Da gibt es beispielsweise den Butterfly-Dance für kleine Kinder, Hip-Hop für Jugendliche und ein Basis-Warm Up für jedes Alter. Eric Gauthier erklärt die einzelnen Bestandteile in leicht verständlicher englischer Sprache, bevor er sie dann mit Musik und (hoffentlich) vielen Zuschauern gemeinsam tanzt: „Ich hoffe, es ist ansteckend!“ Dazu reichen ihm wenige Quadratmeter. Zwar ist das Wohnzimmer des Tänzers recht geräumig – der Kameramann kann ihn beim Filmen lässig umrunden. Doch beschränkt er sich bei den kurzen anregenden Tanzsequenzen auf die überschaubaren Ausmaße eines Teppichs, insofern ist alles auch im kleineren Zimmerformat machbar.

Einfach Schritte – leicht nachvollziehbar: Erics Tanztee

Ballett ist hier übrigens nicht wörtlich zu nehmen, Eric will zum Home-Office Verdammte, unausgelastete Kids und jeden neugierigen Tanzanfänger in Bewegung bringen: mit einfachen Schritten und leicht nachvollziehbaren kurzen Folgen, die sofort mitgemacht werden können: „Ich tanze vor, ihr tanzt zurück“. Und wem das Abschauen allein nicht reicht, für den hat der Tänzer zusätzlich witzige Bilder parat: Beim Hip-Hop sollte sich der Körper so weich und beweglich wie eine Nudel anfühlen, „become a Spaghetti!“

In deutscher Sprache hingegen lädt der Entertainer seit Ende April zusätzlich zu „Erics Tanztee“ ein. Auf einem Youtube-Kanal zeigt er die Grundschritte bekannter Lateinamerikanischer und Standardtänze, mitunter angereichert um ein paar fachfremde Elemente, damit es mehr Spaß macht. Seine bildhafte Sprache hilft dem Naturtalent auch hier: „Macht Armbewegungen, als ob ihr die vielen Fliegen vor euch verjagen wollt!“ Der Tanztee entstand unter Federführung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg – auf diese Weise wird die Zwangspause nicht zur tanzfreien Zeit. Unter den zahllosen Animationen im Internet ragen Eric Gauthiers Angebote heraus – dank seines Humors und seiner Leidenschaft. Man glaubt ihm, wenn er sagt, dass er den Tanz zum Leben braucht wie das Atmen. Die mehrteilige Reihe brachte bislang Discofox, Salsa, Rumba, Walzer, Samba, Cha-Cha-Cha und Foxtrott zu Tanzwütigen jeden Alters nach Hause – und keine Lektion dauert länger als fünf Minuten. Sogar den erotischen Tango zelebrieren Eric und Nora ganz ohne Berührung – zum Finale allerdings mit einem typischen Requisit: einer Rose für die Partnerin.

Weitere Infos unter:

bwegt.de
wohnzimmerballett.com

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