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Rezension Martin Fröst – Ecstasy & Abyss

Konsequente Gegensätze

Bei seinem Debütalbum als Dirigent des Swedish Chamber Orchestra gestaltet Klarinettist Martin Fröst farbenfrohen und feinfühligen Mozart.

vonChristian Lahneck,

Erstmals präsentiert sich Klarinettist Martin Fröst auf einem Album als Dirigent. Als Chef des Schwedischen Kammerorchesters leitet er Mozarts Sinfonien „Prager“ und „Jupiter“, dazu Arien für Sopran und Mezzo sowie das Klavierkonzert KV 503 mit Lucas Debargue. Letzterer gibt sich als überlegter, stellenweise eigen artikulierender Interpret. Schöne Kantilenen und trockener Anschlag schließen sich bei ihm nicht aus. Geschmackssache … Die Sinfonien gelingen Fröst sehr farbenreich. Vor allem in puncto Dynamik liefert er eine sehr lebendige Darstellung. Auch die Gegensätze zwischen Tutti und kammermusikalischen Solostellen fängt er auf konsequente Weise ein. Am ehesten hätte man sich das Finale von KV 551 noch stringenter gewünscht. Schließlich tritt Fröst als Solist auf. An einer Bassettklarinette spielt er Mozarts Klarinettenkonzert – mit warmem, seidigem Ton und ausgesprochen feinfühlig.

Martin Fröst
Martin Fröst

Ecstasy & Abyss
Mozart: Sinfonien Nr. 38 & 41, Klavierkonzert Nr. 25, Klarinettenkonzert, Ch’io mi scordi di te KV 505 & Parto, ma tu, ben mio

Martin Fröst (Klarinette & Leitung), Elin Rombo (Sopran), Ann Hallenberg (Mezzosopran), Lucas Debargue (Klavier), Swedish Chamber Orchestra
Sony Classical

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