
Rezension Cornelius Meister – Henze: Das Floß der Medusa
Packend
„Das Floß der Medusa“ unter Cornelius Meister bildet einen weiteren Höhepunkt im Henze-Zyklus von Capriccio.
Nach „Das verratene Meer“ und „Der Prinz von Homburg“ setzt der Henze-Zyklus von Capriccio hier einen weiteren Höhepunkt – punktgenau zur Produktion von „Das Floß der Medusa“ an der Komischen Oper Berlin im Flughafen Tempelhof. Die Uraufführung wurde 1968 durch Störtrupps von rechts und links verhindert. Dabei kannte noch niemand die Musik dieses „Oratorium volgare e militare“ über das Totenfloß mit nur fünfzehn Überlebenden von 147 Insassen an der Küste Senegals 1816. Henzes Appell für eine menschenwürdige Gesellschaft in allen Klassen wirkt heute als großer Wurf mit Schönheit, Tiefe und Substanz. Cornelius Meister staffelt die Chor- und Orchestermassen in diesen 75 Minuten packend und sinnlich. Der hohe Sopran Sarah Wegener als Tod, der Bariton Dietrich Henschel und Sven-Eric Bechtolf als Charon sind ideale Interpreten in einem hochpoetischen Werk mit Dante-Versen und allegorischen Figuren.
© Marco Borggreve

Cornelius Meister
Henze: Das Floß der Medusa
Sarah Wegener (Sopran), Dietrich Henschel (Bariton), Sven-Eric Bechtolf (Charon), Wiener Sängerknaben, Arnold Schoenberg Chor, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Leitung)
Capriccio
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