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Porträt Barbican Quartet

Nachwuchs auf dem Weg zur Weltklasse

Das Barbican Quartet verschmilzt Vielfalt zum homogenen Klang.

vonIrem Çatı,

„Das Streichquartett ist die menschlichste Form der Kunst. Es erfordert Kommunikation, Flexibilität und Verständnis. In einer Welt, die sich zunehmend polarisiert, ist das Barbican Quartet ein leuchtendes Beispiel dafür, dass individuelle Unterschiede gefeiert und zu etwas Schönem kombiniert werden können“, heißt es auf der Website des jungen Ensembles. Gemeint ist damit, dass das Barbican Quartet aus London vier Musiker verbindet, die aus unterschiedlichen Nationen kommen, verschiedene Sprachen sprechen und ganz eigene Interessen haben. Die Liebe und Begeisterung für die Musik aber verbindet die Geigerinnen Amarins Wierdsma und Kate Maloney, Bratscher Christoph Slenczka und Cellistin Yoanna Prodanova.

Zwar haben sich Wierdsma, Slenczka und Prodanova bereits 2014 an der Guildhall School of Music and Drama kennengelernt, doch erst nachdem Kate Maloney im Februar 2022 ständiges Mitglied des Quartetts geworden ist, starteten die vier Musiker aus den Niederlanden, Kanada, Deutschland und Bulgarien so richtig durch. Den ersten großen Erfolg feierten sie bereits ein halbes Jahr später mit dem Ersten Preis in der Kategorie Streichquartett beim ARD-Musikwettbewerb. Außerdem studiert das Quartett derzeit bei Günter Pichler in Madrid, ehemals Primarius des Alban Berg Quartetts, und dem Quatuor Ébène in München und arbeitet an seinem ersten ­Album.

Der Name Barbican Quartet hat eine doppelte Bedeutung

Der ungewöhnliche Name des Quartetts hat eine doppelte Bedeutung: Ein Barbican ist zum einen eine Verteidigungsmauer, die eine Stadt oder eine Burg umgibt. Die Musiker verbinden damit ihr Bestreben, die Tradition des Streichquartettspiels in einem geschützten Raum zu entdecken, zu entwickeln und fortzuführen. Außerdem ist das Barbican Quartet eng mit dem Londoner Barbican Center verbunden, wo es 2015 sein Gründungskonzert gab. Von dort möchte es nun weitere Städte erobern und hat in dieser Saison das Glück, Konzerte in Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Italien zu geben und mit Pianist Andrew Armstrong durch die USA zu touren. Für das Quartett die beste Möglichkeit, sowohl sein musikalisches als auch sprachliches Talent unter Beweis zu stellen, immerhin kommen die vier auf insgesamt sieben Sprachen und sind somit für eine internationale Karriere bestens gewappnet.

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