Lieblingsstück Herbert Schuch

Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 16 op. 31/1

Pianist Herbert Schuch erinnert sich mit Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr.16 op. 31/1 an seine erste Erfahrung mit dem Komponisten.

© Felix Broede

Die Sonate habe ich mit fünfzehn Jahren gelernt, insofern verbindet mich mit ihr eine lange Geschichte. Ich kann mich noch daran erinnern, wie schwer es mir fiel, den Inhalt dieses Stücks für mich zu dechiffrieren. Das hat mich vor große Herausforderungen gestellt und auch in gewisser Weise frustriert, da ich immer das Gefühl hatte, dass ich nicht weiterkomme. Andererseits hat mich die Komposition fasziniert. Heute verbinde ich mit der Sonate die ganz frühe Erfahrung, Beethoven zu spielen. Jedes Mal, wenn ich zu diesem Stück zurückkehre, habe ich das Gefühl, dass sich wieder etwas „klärt“. Da liegen gewissermaßen Schleier vor diesem Stück, die sich nach und nach lichten. Jede Interpretation ist dabei wie beim Bogenschießen: Irgendwann lässt man den Pfeil los, und es kann sein, dass man ins Schwarze trifft, eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Das Einzige, das helfen kann, ist, Erfahrung zu haben und genau Bescheid zu wissen.

Ein letzter Moment von Glück und Zufall

Natürlich ist es aber auch schön zu sehen, dass es einen letzten Moment von Glück oder Zufall gibt. Bei diesem Stück ist es schwer, den richtigen Schlüssel zu finden, weil es eben nicht in diese übermenschliche Richtung geht wie bei vielen anderen Beethoven-Sonaten, die deutlich berühmter sind. Dieses Werk wehrt sich immer ein bisschen, wenn auch mit einem Lächeln auf den Lippen. Was am Ende bleibt, ist die Genialität eines Komponisten, dem man nie so recht auf die Schliche kommt. Das Stück ist letztlich vergleichbar mit einem Menschen. Jeder hat seinen eigenen Charakter, und bei manchem Charakter braucht man eben ein wenig länger, um mit ihm warm zu werden. Dann jedoch ist es umso schöner.

Termine

Samstag, 06.04.2024 20:00 Uhr Schloss Neubeuern

Tobias Feldmann, Herbert Schuch

Mozart: Violinsonate KV 377, Lutosławski: Partita für Violine & Klavier, C. Schumann: Drei Romanzen op. 22, Dietrich/Schumann/Brahms: F.A.E.-Sonate

Donnerstag, 18.04.2024 20:00 Uhr Piano Salon Christophori

Herbert Schuch

Mozart-Marathon
Freitag, 19.04.2024 20:00 Uhr Piano Salon Christophori

Herbert Schuch

Mozart-Marathon
Samstag, 27.04.2024 20:00 Uhr Liederhalle Stuttgart

Sebastian Manz, Maximilian Hornung, Herbert Schuch

Rota: Klarinettentrio, Martinů: Cellosonate Nr. 2, Brahms: Klarinettensonate f-Moll op. 120/1 & Klarinettentrio a-Moll op. 114

Sonntag, 19.05.2024 20:00 Uhr Piano Salon Christophori

Herbert Schuch

Mozart-Marathon
  • Donnerstag, 13.06.2024 20:00 Uhr Volkshaus Jena

    Herbert Schuch, Philharmonischer Chor Jena, Jenaer Philharmonie, Simon Gaudenz

    Brahms: Schicksalslied op. 54 & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Lang: Harmony and Understanding

    Freitag, 14.06.2024 20:00 Uhr Volkshaus Jena

    Herbert Schuch, Philharmonischer Chor Jena, Jenaer Philharmonie, Simon Gaudenz

    Brahms: Schicksalslied op. 54 & Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Lang: Harmony and Understanding

    Samstag, 22.06.2024 20:00 Uhr Tonhalle Düsseldorf
    Sonntag, 14.07.2024 11:00 Uhr Antje Tesche-Mentzen Hafendorf

    Herbert Schuch

    Immling Festival
    Samstag, 28.09.2024 19:30 Uhr Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking

    Jonian Ilias Kadesha, Herbert Schuch

    Beethoven: Andante favori, Franck: Violinsonate A-Dur, Bartók: Violinsonate Nr. 1

    Rezensionen

    Rezension Daniel Müller-Schott – Grieg: Werke für Cello & Klavier

    Zarte Linien

    Daniel Müller-Schott und Pianist Herbert Schuch erweitern wohlwollend und unprätentions Edvard Griegs Celloschaffen. weiter

    Rezension Sebastian Manz – Brahms: Klarinettensonaten op. 120

    Buttersanft und bissig

    Mit Klarinettist Sebastian Manz und Pianist Herbert Schuch lassen zwei kongeniale Künstler ihrer schieren Musizierlust freien Lauf. weiter

    Rezension Herbert Schuch – Reflecting Beethoven

    Pulsierender Gestus

    Herbert Schuch setzt Klaviersonaten von Beethoven gekonnt in den Kontext zeitgenössischer Klavierliteratur. weiter

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