Längst ist die Historische Aufführungspraxis nicht mehr allein das Betätigungsfeld von Menschen, die alle Musik nach Bachs Tod mit dem Stigma des Allzumodernen belegen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Bühnenwerke Richard Wagners unter dem Vorzeichen ihres Originalklangs neu ausgedeutet würden. Seit fast sieben Jahren versucht eine Gruppe um den Musikwissenschaftler Kai Hinrich Müller, sich den Aufführungspraktiken der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu nähern. Die Erkenntnisse nutzten Kent Nagano und das Dresdner Festspielorchester im letzten Jahr zur konzertanten Aufführung von Wagner „Das Rheingold“. Nun darf „Die Walküre“ zum Klang historischer Wagner-Tuben dem Ross die Sporen geben. (SI)
Wagner: Die Walküre (konzertant)
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