Er geht den Beethoven bedächtig an, jede Phrase wirkt gut überlegt. Etwas Eigenes soll hier erklingen, nicht das, was schon tausend Mal erklang. Herbert Schuch ist fern aller Routine, die andere Pianisten seines Alters bedauerlicherweise schon abspulen können. Für seine erste Orchester-CD hat er sich Beethovens einziges Moll-Konzert ausgesucht, widersteht jedoch sogar im Largo jeder romantisierenden Lesart. Leider scheppert der Flügel bisweilen gewaltig, nicht nur im massiv gesetzten Kopfsatz von Ullmanns Klavierkonzert. Der Komponist bezeichnete sein 1939 in Prag entstandenes Werk als ‚dionysisch’. Es wirkt eher dämonisch, verblüfft zugleich durch Jazzsynkopen. Die Mittelsätze erinnern entfernt an Mahler. Hohe Expressivität in komprimierter Form: Ullmanns Opus 25 hat das Zeug zum Repertoirestück, ist in letzter Zeit auch häufiger aufgeführt worden. Vielleicht verhilft Schuch ihm zum Durchbruch.
CD-Rezension Herbert Schuch
Unroutiniert
Er geht den Beethoven bedächtig an, jede Phrase wirkt gut überlegt. Etwas Eigenes soll hier erklingen, nicht das, was schon tausend Mal erklang. Herbert Schuch ist fern aller Routine, die andere Pianisten seines Alters bedauerlicherweise schon abspulen können. Für seine erste Orchester-CD hat er sich Beethovens einziges Moll-Konzert ausgesucht, widersteht jedoch sogar im Largo jeder…
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