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CD-Rezension Thomas Hengelbrock

Schubert „alla Rossini“

Einer in Muße schreitenden, heiteren Andante-Einleitung folgt ein nie überhetzter Allegro-Sonatensatz: Thomas Hengelbrock gestaltet Franz Schuberts Große C-Dur-Sinfonie mit klug disponierten Tempo-Variationen, ja einer Tempo-Dramaturgie, die Haupt- und Seitenthemen deutlich voneinander abgrenzt, genau wie es zu des Komponisten Zeiten üblich gewesen sein soll. Variabilität prägt das gesamte Klangbild. Die – von Robert Schumann festgestellten –„himmlischen…

vonPeter Krause,

Einer in Muße schreitenden, heiteren Andante-Einleitung folgt ein nie überhetzter Allegro-Sonatensatz: Thomas Hengelbrock gestaltet Franz Schuberts Große C-Dur-Sinfonie mit klug disponierten Tempo-Variationen, ja einer Tempo-Dramaturgie, die Haupt- und Seitenthemen deutlich voneinander abgrenzt, genau wie es zu des Komponisten Zeiten üblich gewesen sein soll. Variabilität prägt das gesamte Klangbild. Die – von Robert Schumann festgestellten –„himmlischen Längen“ des Werks wirken im langsamen Satz zwar nicht vollends erfüllt und in der Klangregie leicht unterbelichtet, das Scherzo indes besticht bereits wieder durch inspirierte Akzente, weit gespannte Phrasierungen und drängende Motorik. Die Bruckner vorwegnehmenden Steigerungszüge des furiosen Finales würzt das NDR Sinfonieorchester gleichsam „alla Rossini“ – mit einem herrlichen Stretta-Brio und mit dynamischer Feinabstufung: Man meint, Hengelbrock hier mit einem Lächeln auf den Lippen dirigieren zu sehen.

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