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Rezension Sean Shibe – Profesión

Risikofreude

Mit Musik lateinamerikanischer Komponisten der Moderne – Villa-Lobos, Ginastera und Barrios Mangoré – lässt Gitarrist Sean Shibe erneut aufhorchen.

vonEcki Ramón Weber,

Sean Shibe erkundete in den letzten Jahren immer wieder Seitenwege des Repertoires auf der Gitarre, Mompou etwa, Poulenc, auch Arrangements von Kompositionen von Hildegard von Bingen. Für sein neues Album kehrt er zu Bravourwerken zurück, allesamt von lateinamerikanischen Komponisten. Aber auch hier sucht er das Experiment. So stürzt er sich mit der Bereitschaft zum Risiko in die extremen spieltechnischen Anforderungen der „Sonata“ von Alberto Ginastera. Hier schafft es Shibe, rasantes Tempo und Schlagkraft, Portamenti und Schleifer, schnelle Läufe, extreme Sprünge und Obertonfarben mit eigenem Ausdruck zu versehen. Voller Gitarrenklang wechselt sich flexibel mit Geräuschhaftem und Klangexperimenten ab. Man spürt dabei die Freude an den Herausforderungen. Die nicht minder anspruchsvollen „12 Études“ von Villa-Lobos macht Shibe mit markanten Details und feinen Abstufungen zu Charakterstücken. Bei Barrios kreiert er Klangräume voller Emotionen.

Gitarrist Sean Shibe
Gitarrist Sean Shibe

Profesión
Villa-Lobos: Prelude Nr. 3 & 12 Études, Barrios Mangoré: La catedral & Julia Florida, Ginastera: Sonata op. 47

Sean Shibe (Gitarre)
Pentatone

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