Selbst die frühe Sünden Richard Wagners tut Fabio Luisi – mit den Ouvertüren zu Das Liebesverbot, Die Feen und Rienzi – nicht als solche ab, sondern begreift sie als Ausgangspunkt einer Entwicklung hin zu jener Meisterschaft einer glänzenden Instrumentationskunst, wie sie später im Ring, Parsifal oder Tristan offenbar wird. Mit der Philharmonia Zürich setzt der Italiener auf ein helles Klangbild, durchhörbare Mittelstimmen und liebevoll herausgearbeitete Details: Er überrascht mit einem streicherseidigen, kammermusikalisch intimen, so gar nicht deutschtümelnden Meistersinger-Vorspiel oder einem atmosphärisch ausgehörten Walkürenritt, der Wagner als Wegbereiter eines Ligeti erscheinen lässt. Auch den holzbläsersensiblen Trauermarsch aus der Götterdämmerung präsentiert das exzellent disponierte Züricher Opernorchester weniger als blechpotente Überwältigungsmusik denn als nachsinnendes, fein erspürtes Totengedenken.
CD-Rezension Fabio Luisi
Wagnerglück mit Luisi
Mit der Philharmonia Zürich setzt Fabio Luisi auf ein helles Klangbild, durchhörbare Mittelstimmen und liebevolle Details
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Der ausgewiesene Verdi-Experte Fabio Luisi gilt als einer der führenden Interpreten der italienischen Oper sowie des spätromantischen Repertoires. Der 1959 geborene Genuese, dessen Aufnahme von Strauss’ „Eine Alpensinfonie/Vier letzte Lieder“ mit Anja Harteros und der Sächsischen Staatskapelle Dresden den ECHO Klassik als…
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