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Rezension Daniil Trifonov – Bach: The Art of Life

Balladeske Fugen

In „Bach: The Art of Life“ entführt Daniil Trifonov auf eine klug disponierte Reise durch Werke der Bach-Dynastie und liefert dabei so manche Entdeckung ab.

vonChristian Lahneck,

Er wäre nicht Daniil Trifonov, würde er uns nicht wieder auf eine klug disponierte Reise mitnehmen und dabei manche Entdeckung abliefern. Der russische Wahl-New Yorker präsentiert ein Album rund um die Familie Bach, mit Werken einiger Söhne und als Krönung die „Kunst der Fuge“ von Vater Bach. Und Trifonov wäre nicht Trifonov, hätte er nicht gleich die unvollendet gebliebene letzte Fuge selbst komplettiert. Man darf staunen über die Qualität der gewählten Mittel, seinen Anschlag, seine unkonventionelle Wahl der Tempi, seine erzählerische Kraft. Das wirkt insgesamt durchdacht und höchst beredt, dennoch schlägt Trifonov hier und dort Pfade ein, die nachdenklich stimmen. Kann das so gemeint sein? Darf man die „Kunst der Fuge“ so verlebendigen, als handle es sich um kleine Balladen? Das ist mutig und pianistisch großartig, aber reizt auch zu Fragen oder Widersprüchen.

Daniil Trifonov

Bach: The Art of Life
Werke von J. S. Bach, J. C. Bach, C. P. E. Bach & W. F. Bach

Daniil Trifonov (Klavier)
Deutsche Grammophon

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