Startseite » Rezensionen » Eisige Weltverlorenheit

CD-Rezension Beatrice Rana

Eisige Weltverlorenheit

Die italienische Pianistin Beatrice Rana spielt Klavierkonzerte von Prokofjew und Tschaikowsky

vonFrank Armbruster,

Obwohl die beiden Werke gerade mal 40 Jahre auseinanderliegen, sind größere Kontraste kaum denkbar: hier Prokofjews widerborstiges Werk, tückisch schwer zu spielen (und selten live zu hören), da das klassische Virtuosenschlachtross, ein Abgesang auf die zu Ende gehende Romantik und zigfach eingespielt. Doch die grade mal 22-jährige Italienerin meistert diesen Spagat bravourös. Für Prokofjew bringt sie die nötige Härte und rhythmische Prägnanz mit – wie sie das Allegro tempestoso-Finale zur Kulmination treibt, hat eine schon fast anarchische Wucht. Aber sie besitzt auch das Gespür für die eisige Weltverlorenheit in den langsamen Passagen. Und auch ihr Tschaikowsky ist absolut konkurrenzfähig: mit Gefühl, aber nie sentimental, schlank und straff und technisch unanfechtbar spielt sie den Dauerbrenner. Antonio Pappano am Pult mischt eine Prise mediterrane Leichtigkeit in den Orchestersatz.

Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1
Beatrice Rana (Klavier), Orchestra dell´Academia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano (Leitung)
Warner Classics

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Stimmungsvolle italienische Weihnachtmusik mit dem grandiosen Chor des Bayerischen Rundfunks

Auf seinem neuen Album präsentiert der Chor Weihnachtsmusik aus Italien. Darunter die „Lauda per la natività del Signore“ von Ottorino Respighi sowie sizilianische Weihnachtslieder in Bearbeitungen von Howard Arman, der auch als Dirigent dieser Aufnahme agiert.

jpc Logo
Amazon Logo
Apple Music Button

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!