
CD-Rezension Vadim Gluzman
Entschwert
Wunderbar ausgewogen: Vadim Gluzman empfiehlt sich mit Prokofjew
Bei Prokofjews Violinkonzerten wird gern dick aufgetragen, das Zackige, das Beißende, die seltene Süße. Man kann das, wie einst Frank Peter Zimmermann, auch weniger reißerisch, dezenter gestalten, damit aber dem Gehalt der Musik mindestens so nahekommen. Diesem Ansatz folgt nun auch Vadim Gluzman, der auf seiner Auer-Stradivari wunderbar ausgewogen spielt, verschmitzt federnd, lang kantilenenatmend und vor allem leicht. Russische Schwermut? Fehlanzeige. Eher intensiv erlebte Momente subkutaner Melancholie. Das Estnische Nationale Sinfonieorchester agiert unter Neeme Järvi oft diskret, erweckt aber den Eindruck, dass es in jedem Takt bestens vorbereitet wurde. Zum Abschluss präsentiert Gluzman die Solo-Sonate op. 115: souverän, majestätisch zu Beginn, mit wahrhaftem Brio im Finale. Eine Aufnahme fernab von Show-Geigerei, musikalisch auf sehr hohem Niveau.
Prokofjew: Violinkonzerte Nr. 1 & 2, Violinsonate
D-Dur op. 115
Vadim Gluzman (Violine), Estonian National Symphony Orchestra, Neeme Järvi (Leitung)
BIS
Weitere Rezensionen
Rezension Vadim Gluzman – Vasks: Distant Light
Unsentimentale Idyllen
Mehr als ein Komponisten-Porträt: Vadim Gluzman und das Finnish Radio Symphony Orchestra unter Hannu Lintu interpretiert Pēteris Vasks. weiter
Termine
Vadim Gluzman, Angela Yoffe
Vadim Gluzman, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Santtu-Matias Rouvali
Clyne: Color Field, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll
Vadim Gluzman, hr-Sinfonieorchester, Nicholas Collon
Lindberg: Chorale, Tüür: Violinkonzert Nr. 3, R. Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64
Vadim Gluzman, hr-Sinfonieorchester, Nicholas Collon
Lindberg: Chorale, Tüür: Violinkonzert Nr. 3, R. Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64