
CD-Rezension Kent Nagano
Bruckner, der Fortschrittliche
Bruckners Sinfonien Nr. 4, 7 & 8 präsentiert vom Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano
Das mitunter Maßlose, Schroffe und Kühne der sinfonischen Entwürfe Anton Bruckners kommt erst mit der Entscheidung für die Urfassungen seiner klingenden Kathedralen vollends zum Ausdruck. Kent Nagano lenkt in diesem Sinne den Fokus ganz auf Bruckner, den Modernen. So nennt der scheidende Münchner Generalmusikdirektor den österreichischen Sinfoniker gern in Anspielung auf Schönbergs berühmten Aufsatz Brahms, der Fortschrittliche. Naganos strukturklar analytischer Blick, seine unsentimentale Haltung, die gleichwohl emotionale Dichte zeitigt, sein Gestaltungswille der leichten Hand und der tiefen Durchdringung ergeben eine geistgesättigte statt einer gefühlstriefenden Bruckner-Exegese. Ohne jedes dramatische Schwitzen entsteht so ganz behutsam eine ungeheure Sogkraft der himmlischen Längen und der gewaltigen Steigerungszüge, die das Bayerische Staatsorchester mit der warmen Grundierung seiner hohen Klangkultur in konzentrierter Opulenz ausmusiziert.
Bruckner:
Sinfonie Nr. 4, 7 & 8
Bayerisches Staatsorchester. Kent Nagano (Leitung). Farao Classics
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J. S. Bach: Aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080, Hosokawa Intermezzo für vier Perkussionisten aus der Oper „Stilles Meer“, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
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Mari Kodama, Momo Kodama, Karin Kei Nagano, Orchestre de la Suisse Romande, …
Mozart: Konzert für drei Klaviere und Orchester Nr. 7 F-Dur KV 242, Poulenc: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll, R. Strauss: Orchestersuite op. 60 TrV 228c aus „Le Bourgeois gentilhomme“
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