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Rezension Alice Sara Ott – Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 u. a.

Zu wenig Risiko

Auf ihrem neuen Beethoven-Album liefert Pianistin Alice Sara Ott vielversprechende Ansätze, der große Erkenntnisgewinn bleibt jedoch aus.

vonChristian Lahneck,

Vital, immer wieder. Alice Sara Ott und das Philharmonische Orchester des niederländischen Rundfunks unter Karina Canellakis haben Beethovens erstes Klavierkonzert neu durchleuchtet. Mit Esprit und einer insgesamt stimmigen Balance aus Nervosität und Gelassenheit, mit einzelnen unerwartet hervortretenden Nebenstimmen und springenden Akzenten. Hinzu kommt Otts eloquent-perlender, oft kurz ansprechender Anschlag. Man mag sich allerdings hier und dort stärker gerundete melodische Phrasen wünschen. Das Album wird ergänzt um die „Mondschein“-Sonate und vier Einzelstücke. Den Kopfsatz der Sonate stattet Ott eher mit Wärme statt statuarischer Kühle aus, etwas beliebig der Mittelsatz, „agitato“ dann das Finale – im Ganzen aber liefert die Sonate eher durchschnittlichen Erkenntnisgewinn. Eine Aufnahme, die vielversprechende Ansätze liefert, aber dann doch irgendwo steckenbleibt, auch weil das letzte Risiko fehlt.

Alice Sara Ott

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27/2, Für Elise, Bagatelle op. 119/1 u. a.

Alice Sara Ott (Klavier), Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Karina Canellakis (Leitung)
Deutsche Grammophon

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