Rezensionen
Aktuelle Neuerscheinungen aus Klassik und Oper – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion.
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Rezension Mélanie Adami – Vergessene Lieder, vergessene Lieb
Schwärmerische Petitessen
Gemeinsam mit Judit Polgar am Klavier und Bariton Äneas Humm präsentiert Sopranistin Mélanie Adami Lieder ihres Urgroßvaters Willy Heinz Müller.
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Rezension Gerd Schaller – Bruckner: Vierte Sinfonie
Poliert
Gerd Schaller und seine Philharmonie Festiva beweisen in der Letztfassung von Bruckners vierter Sinfonie einmal mehr ihr tiefes Verständnis für den Spätromantiker.
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Rezension Barbara Hannigan – Messiaen: Lieder
Meisterleistung
Mit faszinierender Empathie und subtilem Verständnis bringen Barbara Hannigan und ihre Weggefährten Olivier Messiaens Lieder zu Gehör.
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Buchrezension – Saskia Zimmermann (Hg.): Udo Zimmermann
Zwischen den Systemen
Mit „Udo Zimmermann: Ich bin ein Theatermensch“ hat Saskia Zimmermann eine Retrospektive zum Leben und Werk des Komponisten herausgegeben.
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CD-Rezension Matthias Schorn
Born to be Schorn
Der Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker Matthias Schorn spielt auf seiner neuen CD zeitgenössische Musik von Cerha, Acosta, Breinschmid
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CD-Rezension Hans Werner Henze
Schönster Nachruf
Gesammelte Werke: Sinfonien, Klavier- und Doppelkonzerte, Sonaten, Fantasien und vieles mehr mit Künstlern wie Edda Moser, Christoph von Dohnányi und den Berliner Philharmonikern
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CD-Rezension Isabelle Faust
Grandios
Mit Daniel Harding und dem Swedish Radio Symphony Orchestra spielt Isabelle Faust die ersten beiden Violinkonzerte von Bartók
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CD-Rezension Conrad Tao
Jugendliche Sinn-Suche
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr: Ob sich unter den klassischen chinesischen Sinnsprüchen eine ähnliche Weisheit findet wie im deutschen Sprichwörterschatz? Doch vermutlich orientiert sich Conrad Tao als Sohn chinesischer Einwanderer ohnehin eher am Denken seiner US-amerikanischen Heimat – und da kann bekanntlich nicht dick genug…
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CD-Rezension Corinna Simon
Meister der kleinen Form
Eleganz und Witz, ein leichter Fluss und feinste Klangkultur sind die Merkmale der alles andere als radikalen Neuen Musik vom 1997 verstorbenen Komponisten Jean Françaix. Ohne Verbissenheit begegnet Corinna Simon dem schwerelos wirkenden Zyklus Cinq Portraits de Jeunes Filles, der noch überwiegend aus dem Geiste Debussys geboren scheint. Den technischen…
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CD-Rezension Martin Haselböck
Ungarische Seele
Ein kurzweiliger Parforce-Ritt durch die Ungarischen Rhapsodien von Liszt mit Martin Haselböck und seiner Wiener Akademie
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CD-Rezension Jonas Kaufmann – Verdi: Arien
Nie war er besser
Jonas Kaufmann setzt seine Stimme enorm differenziert ein, die nie sicherer und ausgeglichener klang
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CD-Rezension Kent Nagano
Bruckner, der Fortschrittliche
Bruckners Sinfonien Nr. 4, 7 & 8 präsentiert vom Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano
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CD-Rezension Igor Levit
Feuer auf Replay
Igor Levit – ein junger Wilder, der dem Alterswerk Beethovens seinen Feueratem einhaucht und dabei so manchen Pianisten-Klassiker vergessen macht
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CD-Rezension Julia Kleiter
Zu schöne Welt
„Schöne Welt, wo bist Du?“ heißt das neue Album von Julia Kleiter. Mit Michael Gees präsentiert sie Liedern von Strauss, Berg, Kilpinen
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CD-Rezension Plácido Domingo
Devotionalie für Fans
Opernarien von Verdi gesungen von Plácido Domingo und dem Orquestra de la Comunitat Valenciana unter der Leitung Pablo Heras-Casados
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CD-Rezension Valery Gergiev
Doch kein Referenz-«Ring»
Unter der Leitung von Valery Gergiev spielt das Mariinsky Orchestra mit Ekaterina Gubanova, Stephan Rügamer, René Pape und Nikolai Putilin Wagners Rheingold
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CD-Rezension David Philip Hefti
Widersprüche
Was der eine als öde Sprachlosigkeit empfindet, als Musik, die mit möglichst viel Aufwand möglichst wenig sagt, erlebt der andere als faszinierende Klanglandschaften, als überzeugend strukturierte und kontrastreich orchestrierte Versuche, die Avantgarde irgendwie fortzusetzen. So verkörpert der Schweizer David Philip Hefti nolens volens die Vorzüge und Nachteile zeitgenössischer Musik. Die…
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CD-Rezension Łukasz Borowicz
Hoffnungslos?
Andrzej Panufnik schrieb seine 9. Sinfonie im englischen Exil. Auftraggeber war 1986 die Philharmonische Gesellschaft London, die schon einmal eine Neunte bestellt hatte: bei Beethoven. Der polnische Komponist wollte ein Werk mit ähnlicher humanistischer Botschaft schaffen, weitergehenden Ehrgeiz besaß er nicht. Der Tonfall ist denn auch ziemlich hoch, die Fallhöhe…
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CD-Rezension Thomas Hengelbrock
Schubert „alla Rossini“
Einer in Muße schreitenden, heiteren Andante-Einleitung folgt ein nie überhetzter Allegro-Sonatensatz: Thomas Hengelbrock gestaltet Franz Schuberts Große C-Dur-Sinfonie mit klug disponierten Tempo-Variationen, ja einer Tempo-Dramaturgie, die Haupt- und Seitenthemen deutlich voneinander abgrenzt, genau wie es zu des Komponisten Zeiten üblich gewesen sein soll. Variabilität prägt das gesamte Klangbild. Die –…
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CD-Rezension Nils Mönkemeyer: Gassenhauer
Ganz ohne Störgeräusche
Keine Bratscherwitze – versprochen. Obwohl: Warum hört man Bratschen bei modernen CD-Aufnahmen nicht? Weil… aber nein, keine Gemeinheiten. Schließlich hat nicht zuletzt Nils Mönkemeyer für eine Korrektur des lange Zeit eher traurig-tristen Image der Viola gesorgt, sogar die Ohren seines Publikums für die sinnlichen Qualitäten des Instruments öffnen können. Dass…
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CD-Rezension stile antico
Im Zeichen des Phoenix
Der aus seiner eigenen Asche wiedergeborene Phoenix ist das Motto, unter das stile antico seinen Überblick von Kirchenmusik der Tudorzeit stellt. Denn die CD feiert den 100. Geburtstag des Carnegie UK Trusts, der diese Musik in zehn Bänden dem Vergessen entriss. Wobei sich das britische Vokalensemble in dieser Aufnahme vornehmlich…
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Rezension Aleksandra Kurzak – Bel Raggio
Rossini-Genuss
In glasklarem Italienisch verleiht Sopranistin Aleksandra Kurzak jeder Rolle aus den gewählten Rossini-Opern Profil, getragen von der Sinfonia Varsovia.
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CD-Rezension Quink Vocal Ensemble
Goldenes Strömen
Das Vokalensemble Quink singt Lieder von Vázquez. Villancicos, Canciones, Sonetti madrigali aus dem sogenannten Siglo de oro
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CD-Rezension Michael Gees – Beyond Schumann
Muss das sein?
Gut gemeint, doch leider nicht gut gemacht? Es sind große Worte und Gedanken, die Michael Gees dem Doppelalbum zugrunde gelegt hat: Von kreativem Klavierspiel spricht der Pianist da, von Schumanns Werken als „Anregung zum Mitdenken und als Aufforderung zur Neuerfindung dessen, was es schon gibt“ – und dass er seine…