Basel: Swiss Dance Days 2022

Banane, Rausch und Androiden

Bei den Swiss Dance Days in Basel erkunden zwölf Solo- und Gruppenperformances die Ausdrucksmöglichkeiten des bewegten Körpers.

© Philip Frowein

„The Ecstatic“

Jeremy Nedd und seine Compagnie Impilo Mapantsula in „The Ecstatic“

2021 konnten die Swiss Dance Days wegen der angespannten Corona-Situation nicht stattfinden. Doch in diesem Jahr kommt wieder Bewegung in das Festival, das 1996 gegründet wurde, sich als Sprungbrett für Schweizer Tanzproduktionen in den internationalen Raum versteht und diesmal in Basel stattfindet. Veranstalter können hier persönliche Kontakte zu den Künstlerinnen und Künstlern knüpfen, aber natürlich stehen die zwölf Produktionen, die die Jury aus rund 150 Stücken ausgewählt hat, auch dem interessierten Publikum offen. So steuert Marc Oosterhoff mit „Promises of Uncertainty“ einen Balanceakt zwischen Gelingen und Scheitern bei, der Elemente des Zirkus aufgreift wie die obligatorische rutschige Bananenschale. Clara Delorme löst mit „L’albâtre“ ihren entblößten weißen Körper auf einer weißen Fläche aus jeglichem Raum-Zeit-Gefüge, während Jeremy Nedd mit seiner Compagnie Impilo Mapantsula an der Grenze zwischen Rausch und Katharsis in „The Ecstatic“ den südafrikanischen Pantsula-Tanz mit dem Tanz afroamerikanischer Pfingstgemeinden verknüpft.

Mit dem Unbehagen gegenüber menschlichen Androiden spielen Romane Peytavin und Pierre Piton in „Farewell Body“, und Tabea Martin hinterfragt mit ihrer Choreografie „Forever“ für Kinder und Erwachsene ab acht Jahren die meist glorifizierte Vorstellung vom ewigen Leben. Die ursprünglich angekündigten Partys im Rahmen der Swiss Dance Days wurden pandemiebedingt abgesagt. Dafür gibt es beim Eröffnungs-Apéro und nach den beiden spätabendlichen karnevalesken Paraden „Happy Hype“ des Collectif Ouinch Ouinch und der Compagnie des Marmots draußen Feuerstellen und warme Getränke.

Swiss Dance Days
2.–6.2.2022
Basel
Weiter Informationen finden Sie hier.

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