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Rezension Yuja Wang – Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1–4

Monochrom

In Rachmaninows Werken für Klavier und Orchester geht Solistin Yuja Wang den falschen Fährten des Komponisten mitunter auf den Leim.

vonChristian Lahneck,

Binnen kurzer Zeit füllt die Deutsche Grammophon ihren Katalog mit einer weiteren Einspielung sämtlicher Werke für Klavier und Orchester von Sergej Rachmaninow. Nach Daniil Trifonov heißt die Solistin diesmal Yuja Wang. An ihrer Seite spielen die Philharmoniker von Los Angeles mit Gustavo Dudamel am Pult. Über Wangs flinke Finger, ihre manuelle Beweglichkeit und Akrobatik, ihren glitzernden Anschlag muss man nicht viel des Lobes sagen. Das ist bekannt. Und dennoch bleibt die Aufnahme insgesamt eher durchschnittlich. Denn dem, was Rachmaninow in seinen Werken oft als falsche Fährte ausgelegt hat, geht Wang mitunter auf den Leim. Das klingt rasant und virtuos, aber die Melancholie geht in diesem großen Rausch, außer in den langsamen Sätzen, oft verloren. So entsteht eine Art Dauer-Feuerwerk, das zwar glitzert und zündet, aber insgesamt doch etwas monochrom wirkt. Auch beim munter wirbelnden Orchester.

Yuja Wang
Yuja Wang

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1–4 & Paganini-Rhapsodie

Yuja Wang (Klavier), Los Angeles Philharmonic Orchestra, Gustavo Dudamel (Leitung)
Deutsche Grammophon

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