CD-Rezension Lubomyr Melnyk

Eigen

Lubomyr Melnyk ist ebenso Exot wie Phänomen. Unverwechselbar ist er nicht – außer durch die Musik selbst

vonChristoph Vratz,

Es gibt Aufnahmen, die entziehen sich einer klaren Vergabe von Sternen. So auch hier. Lubomyr Melnyk ist ebenso Exot wie Phänomen. Nach 20 Aufnahmen und 120 Kompositionen hat er mit über 60 Jahren verstärkt Fuß in der Szene gefasst, er gilt nach Messungen in den 80er Jahren als „schnellster Pianist der Welt“ und steht für eine Art von Musik, „continuous music“, die sich zwischen klaren Grenzen kaum verorten lässt. So auch auf seinem Album „illirion“, fünf Stücke, halb Komposition, halb Improvisation, Musik ohne wirklichen Anfang und ohne Ende, minimalistisch, meditativ, melancholisch, eine Musik zwischen Beschallung und Besinnlichkeit, zwischen Kult und Kino. Man kann mit herkömmlichen Kriterien bei der Bewertung wenig gewinnen: Melnyks Anschlag ist filigran. Das Pedalspiel ist dosiert, der Klang variabel, oft ein wenig samtig. 

Unverwechselbar ist er nicht, außer durch die Musik selbst.

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