Neugier als Motivation – eigentlich eine wunderbare Grundlage, um dem Hörer Entdeckungen zu bescheren. Und so hat Linus Roth sich nicht nur intensiv mit dem allerorten wiederentdeckten Mieczysław Weinberg beschäftigt, sondern sich nach einem Album mit dessen Sonaten nun auch seines Violinkonzertes angenommen. Zu Recht, denn neben melodischer Seele und emotionaler Tiefe ist dem von den Nazis vertriebenen und in die Diktatur Stalins geflüchteten Komponisten ein kraftvolles Virtuosenstück gelungen, das der deutsche Geiger mit Entschiedenheit und Gestaltungskraft auszukosten weiß – auch wenn Solist wie Orchester nicht immer das allerletzte in puncto Feindifferenzierung herausholen. Weit mehr indes irritiert, dass als Zweitstück Britten statt etwa Weinbergs (Geistes-)Freund Schostakowitsch bemüht worden ist – zumal Roth hier der nötige suggestive Ton abgeht, der über allen geigerischen Bravour hinaus notwendig wäre.
CD-Rezension Linus Roth: Weinberg
Verschenkte Entdeckung
Nach dem Album mit Weinbergs Sonaten nimmt sich Linus Roth nun auch dessen Violinkonzert an
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Linus Roth wurde 2006 zum ECHO-Nachwuchskünstler gekürt und erhielt 2017 seine zweite ECHO Auszeichnung für die Einspielung der Violinkonzerte von Schostakowitsch und Tschaikowsky mit dem London Symphony Orchestra unter Thomas Sanderling. Zudem hat sich der Geiger nicht nur mit Standardrepertoire, sondern auch…
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