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Rezension Kristian Bezuidenhout – Mendelssohn

Euphorischer Aufbruchston

Schwungvoller, inniger und technisch versierter als Kristian Bezuidenhout kann man Mendelssohn kaum spielen.

vonFrank Armbruster,

Explosiv geht es gleich zur Sache bei der aktuellen Veröffentlichung im Rahmen der geplanten Gesamteinspielung sämtlicher Mendelssohn-Sinfonien mit dem Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado. Da knallen die Pauken zu Beginn des Allegros im Eingang der ersten Sinfonie, die der Komponist, schier unfassbar, mit fünfzehn Jahren schrieb, wie überhaupt in der gesamten Sinfonie, dem Andante eingeschlossen, ein euphorischer Aufbruchston herrscht, der das Klischee von Mendelssohn als gemäßigtem Klassiker Lügen straft. Das liegt vor auch an den straffen Tempi, vor allem aber an dem konsequent historisch informierten, komplett vibratolosen Klang der Freiburger, der freilich niemals scharf oder gar anämisch klingt. Auch nicht im zweiten Klavierkonzert Mendelssohns, für das Kristian Bezuidenhout am originalen Érard-Flügel ein nachgerade idealer Interpret ist: schwungvoller, inniger, technisch versierter kann man das kaum spielen.

Kristian Bezuidenhout
Kristian Bezuidenhout © Marco Borggreve

Mendelssohn
Klavierkonzert Nr. 2
Sinfonie Nr. 1
Die schöne Melusine-Ouvertüre op. 32

Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier), Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado (Leitung)
harmonia mundi

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