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CD-Rezension Jukka-Pekka Saraste

Glühendes Farbenspiel

Keine Angst vor neuen Tönen: Arnold Schönberg konnte auch anders. Harmonisch, ausschweifend in seinen Gefühlen, spätromantisch gar – entsprechend schwelgend hat der Meister des Atonalen um die Jahrhundertwende Maeterlincks Drama Pelleas und Melisande in die Tonkunst übersetzt. Und Jukka-Pekka Saraste scheut den Wohlklang nicht, füllt den impressionistischen Klangwurm mit Spannung und entlockt den WDR-Sinfonikern ein…

vonChristoph Forsthoff,

Keine Angst vor neuen Tönen: Arnold Schönberg konnte auch anders. Harmonisch, ausschweifend in seinen Gefühlen, spätromantisch gar – entsprechend schwelgend hat der Meister des Atonalen um die Jahrhundertwende Maeterlincks Drama Pelleas und Melisande in die Tonkunst übersetzt. Und Jukka-Pekka Saraste scheut den Wohlklang nicht, füllt den impressionistischen Klangwurm mit Spannung und entlockt den WDR-Sinfonikern ein glühendes Klangfarbenspiel von gleißend-grell bis rabenschwarz. Einen Kosmos ganz anders schillernder, nämlich aufregend gefährlicher Farben bieten der Gastdirigent und die Kölner dann in den dramatisch disponierten Steigerungen des Monodrams Erwartung. Keine Feinheit wird hinweggewischt, dazu der Sopran Jeanne-Michèle Charbonnets, der dem Flammenzeichen gleicht, das sie besingt. Da vergessen selbst Harmoniensüchtige, dass Schönberg hier schon in freier Atonalität komponiert hat.

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