Startseite » Rezensionen » Sensibler Geist

CD-Rezension Jan Lisiecki

Sensibler Geist

Der junge Kanadier Jan Lisiecki hat sich den Konzert-Stücken von Robert Schumann zugewandt

vonChristoph Vratz,

Nach Mozart und Chopin hat sich der junge Kanadier Jan Lisiecki nun den Konzert-Stücken von Robert Schumann zugewandt. In dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und Antonio Pappano hat er Geistesverwandte gefunden. Sie alle pflegen einen Schumann-Ton, der an den Extremen schnuppert, sie aber nicht entschieden genug austestet. Diese Aufnahme kann in vielen Punkten gefallen. Liesickis Geläufigkeit ist elegant, seine Akkorde und Oktaven wirken gut ausbalanciert, das Orchester spielt flüssig und kennt die Zonen, wo die Ausrufezeichen stehen, genau. Doch lauert immer wieder die Gefahr, dass Gefallen ins Gefällige umschlägt. Schumanns sensibler Geist, sein Spuken und sein geheimnisvolles Flüstern, die sinfonischen Netzwerke, die er in diesen fantasieartigen Werken spannt – all das bleibt untadelig, aber es packt den Hörer nicht oder nur selten.

Auch interessant

Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!