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CD-Rezension Hélène Grimaud

Regelrecht beklemmend

Hélène Grimaud ist der Rolle der Dirigentin und Solistin zugleich gewachsen: das ist die große Kunst

vonChristian Schmidt,

Wenn Solisten vom Instrument aus dirigieren, entsteht im besten Fall eine Interpretation aus einem Guss. Dafür geht in anspruchsvollen Solopassagen oft die Kontrolle verloren. Hélène Grimaud schafft es, selbst in dieser Live-Aufnahme über allen Dingen zu stehen, auch dank der hellwachen, konzentrierten Musizierhaltung des Orchesters. Das klingt wendig, spritzig, originell. Und die Solistin macht’s vor. Allein wie Grimaud das Adagio im a-Moll-Konzert angeht, lässt regelrecht Beklemmung entstehen, so fahl ist der Klang, so anrührend im unsentimentalen Sinne. Auch in den Ecksätzen spürt sie ganz eigenartige doppelte Böden auf. Das ist ganz große Kunst.

Mozart: Klavierkonzerte Nr. 19 und 23
„Ch’io mi scordi di te“ aus Idomeneo

Hélène Grimaud (Klavier), Mojca Erdmann (Sopran), Kammerorchester des Symphonieorchesters des BR
Deutsche Grammophon

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