Mit seiner letzten Oper hatte Vivaldi kein Glück. Nachdem er in Venedig als Komponist immer weniger gefragt war, hatte er sich nach Wien aufgemacht, weil er hoffte, L’Oracolo in Messenia dort mit Unterstützung von Karl VI. herausbringen zu können. Der Kaiser starb jedoch kurz darauf, und auch Vivaldis Leben sollte nur noch wenige Monate währen, in denen es nicht zur Premiere kam. Im Januar dieses Jahres brachte Fabio Biondi das Werk dann mit 270 Jahren Verspätung doch noch auf eine Wiener Bühne, die des Konzerthauses nämlich. Auch wenn sich die Besetzungsliste nicht ganz so luxuriös liest wie die von Biondis bisherigen Vivaldi-Ausgrabungen, kann sie stimmlich dennoch voll überzeugen: Vivica Genaux gehört bei ihm sowieso zum festen Stamm, die souveräne Ann Hallenberg ist stets eine sichere Bank, und die erst 22-jährige Julia Lezhneva begeistert erneut mit ihrem berückend schönen Sopran.
CD-Rezension Fabio Biondi
Besser spät als nie
Mit seiner letzten Oper hatte Vivaldi kein Glück. Nachdem er in Venedig als Komponist immer weniger gefragt war, hatte er sich nach Wien aufgemacht, weil er hoffte, L’Oracolo in Messenia dort mit Unterstützung von Karl VI. herausbringen zu können. Der Kaiser starb jedoch kurz darauf, und auch Vivaldis Leben sollte nur noch wenige Monate währen,…
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