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CD-Rezension Lisa Batiashvili & Daniel Barenboim

Grenznah

Lisa Batiashvili, die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim überzeugen bei Sibelius

vonChristian Lahneck,

Es ist ein verflixt schmaler Grad zwischen Kitsch und Kunst. Kaum ein Werk zeigt das so sehr wie das Tschaikowsky-Violinkonzert, das durch zahlreiche Interpretationen gefährlich nahe an die Kitschgrenze gebracht wurde. Nach der entrümpelten Version mit Patricia Kopatchinskaja und der Urtext-Lesart mit Linus Roth ist nun Lisa Batiashvili mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim nachgezogen. Im ersten Satz sind es Schluchzerlaute und kleine Bremsmanöver, die den Eindruck von Süße suggerieren, dann kommt die fabelhaft gespielte Kadenz und man weiß, dass Batiashvili eine große Geigerin ist. Mit kräftigem, vollem Klang, aber auch fein leuchtend und – im Finale – ohne Mätzchen überzeugt sie, auch wenn die Staatskapelle (bei den Bläsern im zweiten Satz) ebenfalls den Spagat sucht zwischen schön und zuckersüß. Stimmig und packend, besonders im Fahlen, gerät das anschließende Sibelius-Konzert.

Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35
Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47

Lisa Batiashvili (Violine), Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim (Leitung)
Deutsche Grammophon

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