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Rezension Christoph Eschenbach – Der ferne Klang

Edle Tonschöpfungen

Kongenial feiern Christoph Eschenbach, Chen Reiss und Matthias Goerne die poröse Faszinationskraft in Franz Schrekers Liedern und Orchesterstücken.

vonRoland H. Dippel,

Eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Franz Schreker ist seit etwa 1990 bemerkbar. Neben der Kammersinfonie vereint dieses nach seinem ersten Opernerfolg betitelte Album eher unbekannte Partituren des als Erotiker und Eklektiker apostrophierten Dichterkomponisten. Edle Tonschöpfungen sind es, die bei zu enger Akkumulation ein von Christoph Eschenbach kongenial verhindertes Restrisiko von orgiastischer Klangvöllerei beinhalten hätten können. Mit der israelischen Sopranistin Chen Reiss und dem deutschen Bariton Matthias Goerne zeigt Eschenbach auch durch die Besetzung Blessuren in der Biografie Schrekers, der als Jude und aufgrund seines als „entartet“ kategorisierten Schaffens 1933 von seiner Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in den Ruhestand gezwungen wurde. Die hier hochkarätig zelebrierten Lieder und Orchesterstücke feiern Schrekers poröse Faszinationskraft.

Christoph Eschenbach
Christoph Eschenbach

Der ferne Klang
Schreker: Nachtstück, Valse lente, Kammersinfonie, Lyrische Gesänge, Gesänge, Kleine Suite & Romantische Suite

Chen Reiss (Sopran), Matthias Goerne (Bariton), Konzerthausorchester Berlin, Christoph Eschenbach (Leitung)
Deutsche Grammophon

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