Startseite » Rezensionen » Aller guten Dinge sind drei

CD-Rezension Yo-Yo Ma – Six Evolutions

Aller guten Dinge sind drei

Der warme Celloklang von Yo-Yo Ma und die dezent historisierend angelegte Spielweise lassen Bachs Cellosuiten zu ehrlich empfundenen Monologen werden

vonChristian Lahneck,

Wie einst Alfred Brendel mit Beethovens Klaviersonaten, so hält es Yo-Yo Ma mit Bachs Cellosuiten: drei Mal sollte es schon sein. Nun liegt also Mas jüngste Aufnahme dieser sechs Cellisten-Prüfsteine vor. Den eigens vergebenen Titel „Six evolutions“ kann man so verstehen, dass Ma diese Werke als Bachs Prozess von Reflexion und Reifung verstanden wissen möchte. Und entsprechend spielt Ma denn auch – als genau abgestimmtes Gesamt-Projekt, das uns tiefe Einblicke gewährt. Der warme Klang seines Cellos und die dezent historisierend angelegte Spielweise lassen diese Werke zu ehrlich empfundenen Monologen werden. Wer hier Einschläge des Romantischen erwartet oder Routine, weil eben die dritte Einspielung, wird eines Besseren belehrt. Es ist vielleicht Mas ausgefeilteste Aufnahme dieser Werke. Einzig der tänzerische Gestus hätte stellenweise stärker, mit mehr Leichtigkeit betont werden können.

Six Evolutions
Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012

Yo-Yo Ma (Violoncello)
Sony Classical (2 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!