Rezension Rudolf Buchbinder – Beethoven: Klavierkonzerte
Fünf Orchester, fünf Dirigenten, fünf Klavierkonzerte: Rudolf Buchbinders Beethoven-Zyklus ist renommiert besetzt – kann jedoch nicht alle Erwartungen erfüllen.
Beethovens fünf Klavierkonzerte hat Rudolf Buchbinder mehrfach aufgenommen, zuletzt 2011 mit den Wiener Philharmonikern. An die Geschlossenheit dieses Zyklus reicht diese Neueinspielung nun nicht heran, die er mit fünf verschiedenen Orchestern und Dirigenten eingespielt hat. Zwar ist Buchbinder auch mit 74 Jahren den pianistischen Ansprüchen noch jederzeit gewachsen. Bekannt ist freilich, dass Buchbinder sich vom Temperament des Dirigentenpartners inspirieren lassen kann – oder eben auch nicht. Das trübt vor allem das Bild des fünften „Emperor“-Konzerts, das Buchbinder und Riccardo Muti mit den Wiener Philharmonikern in klanglich opulenter Spannungsarmut exerzieren. Sehr gediegen bleibt auch Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle, weit entfernt jedenfalls von der Brisanz, die etwa Andris Nelsons mit dem Gewandhausorchester vermittelt.
© Marco Borggreve

Rudolf Buchbinder
Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 1–5
Rudolf Buchbinder (Klavier), Gewandhausorchester Leipzig, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Münchner Philharmoniker, Staatskapelle Dresden, Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons, Mariss Jansons, Valery Gergiev, Christian Thielemann & Riccardo Muti (Leitung)
Deutsche Grammophon
Andris Nelsons
Der lettische Dirigent Andris Nelsons wurde 1978 in Riga geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Früh erhielt er Trompetenunterricht an der Emil-Dārziņš-Musikfachschule des Konservatoriums in Riga, später studierte er an der lettischen Musikakademie und… weiter
Christian Thielemann
Voller Leidenschaft und immer auf der Suche nach Perfektion – Christian Thielemann ist ein Dirigent, der gerne provokant den Taktstock schwingt, dabei aber stets auf Qualität bedacht ist. Wenn es um die Musik geht, kommen… weiter
Gewandhausorchester Leipzig
Das Gewandhausorchester Leipzig gehört zu den führenden Klangkörpern der Welt und gilt mit derzeit etwa 185 Musikern als international größtes Berufsorchester. Zugleich ist es das älteste bürgerliche Konzertorchester im deutschsprachigen Raum und zeichnet maßgeblich verantwortlich… weiter
Münchner Philharmoniker
Die Münchner Philharmoniker haben sich in ihrer über einhundertjährigen Geschichte den Ruf eines international renommierten Klangkörpers erspielt. 1893 von Frank Kaim, dem Sohn eines Klavierfabrikanten, in einer Kooperation mit dem Philharmonischen Chor München gegründet, spielte… weiter
Riccardo Muti
Ohne Zweifel gehört Riccardo Muti zu den renommiertesten Dirigenten der Gegenwart. 1941 in Neapel geboren, bekommt er bereits als Kind Klavier- und Gesangsunterricht. Anschließend studierte er zunächst am Conservatorio di Musica San Pietro a Mejella… weiter
Rudolf Buchbinder
Vielleicht liegt’s daran, dass seine Interpretationen keinerlei Diskussionen mehr bedürfen. Auf jeden Fall zerbrechen sich Kollegen, Kritiker und Zuhörer seit Jahren den Kopf, wie ein Künstler wie Rudolf Buchbinder mit einem Übungspensum von etwa drei… weiter
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
„Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist nicht nur brillant – es hat keinerlei Schwächen.“ So beschreibt Mariss Jansons „seinen“ Klangkörper, den er seit 2003 als Chefdirigent leitet. Der exzellente Ruf des Orchesters reicht bis weit… weiter
Valery Gergiev
Valery Gergiev, 1953 in Mokau geboren, konnte sich schon früh international als Dirigent etablieren, insbesondere nachdem er mit 24 Jahren den Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin gewann und 1989 erfolgreich beim Schleswig-Holstein Musik Festival auftrat. Seit 1996… weiter
Wiener Philharmoniker
Als Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker gilt das Konzert am 28. März 1842 mit Mitgliedern des Wiener Hofopernorchesters unter der Leitung von Otto Nicolai. Seit damals bestehen bis heute gültige Prinzipien: Nur im Orchester der Hofoper… weiter
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