
CD-Rezension Nikolai Lugansky
Die Zweite zum Zweiten
Seltsamerweise erfreuen sich unter Rachmaninows Klaviersolowerken die kleiner dimensionierten größerer Beliebtheit als die beiden Sonaten. Und bei diesen liegt eindeutig die zweite vorne. Auch Nikolai Lugansky hat sie vor knapp 20 Jahren schon einmal eingespielt. Im Mai dieses Jahres hat er sich dem Werk erneut im Studio gestellt und dabei auch gleich die frühere Gattungsschwester mit aufgenommen. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Luganskys neue Version übertrifft die frühere Auseinandersetzung mit der zweiten Sonate bei weitem. Nicht technisch, da brauchte er sich schon damals nicht zu verstecken. Aber die emotionale Seite gerät ihm heute viel unmittelbarer und direkter, Leidenschaft hat er in den 90er Jahren nur stark gefiltert zugelassen. Bei der ersten Sonate reicht er zwar nicht ganz an Berezovskys Referenzaufnahme heran – eine erstklassige Einspielung ist es dennoch geworden.
Rachmaninow:
Klaviersonaten Nr. 1 op. 28 &
Nr. 2 op. 36
Nikolai Lugansky (Klavier)
ambroisie
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Meister der Differenzierung
Wider alle Klischees: Lugansky bürstet mit dem DSO unter Nagano Prokofjew und Grieg gegen den vermeintlich russischen Zugriff weiter
Termine
Nikolai Lugansky, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Stéphane Denève
Dukas: Der Zauberlehrling, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll, Auerbach: Icarus, Prokofjew:
Suite aus „Cinderella“