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Rezension Igor Levit – Fantasia

Moment des Fantastischen

Klug austariert vereint Igor Levit auf seinem Doppelalbum „Fantasia“ Spontaneität und meditative Ruhe in Werken von Bach, Liszt, Berg und Busoni.

vonChristian Lahneck,

Igor Levit veröffentlicht ein Doppelalbum, das unter dem Titel „Fantasia“ beziehungsreich Werke von Bach bis Busoni, von Liszt bis Berg vereint. Dass Levit über einen farbenreichen, flexiblen Anschlag verfügt, ist keine Neuigkeit. Doch weiß er diese Qualitäten auch hier mit genauem stilistischen Empfinden einzusetzen. Vor allem gelingt es ihm, das im Titel vorgegebene Moment des Fantastischen, den romantischen Gedanken von Unberechenbarkeit, von Spontaneität mit dem der meditativen Ruhe in Einklang zu bringen. Das gilt vor allem für die Liszt-Sonate, die Levit ohne Extremisierungen vorträgt, ohne den Versuch des Überrumpeln-Wollens. Die Extreme liegen für ihn in der Musik selbst, da braucht es keine Zusatz-Effekte. Levit nimmt den Nährwert der Musik aus den Noten. Das klingt daher stimmig und überlegt, überzeugend und in der Bandbreite des Repertoires klug austariert.

Igor Levit
Igor Levit

Fantasia
J. S. Bach: Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903, J. S. Bach/Siloti: Air aus Orchestersuite Nr. 3 BWV 1068, Liszt: Klaviersonate h-Moll & Der Doppelgänger, Berg: Klaviersonate op. 1 & Klavierstück h-Moll, Busoni: Fantasia contrappuntistica & Nuit de Noël

Igor Levit (Klavier)
Sony Classical

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