Rezension Dorothee Mields – Handels Tea Time
Wärmendes für Herbstabende
Dorothee Mields gestaltet den leichtfüßigen Wechsel von Händels Gesangsstücken und Kammermusik als Spiegel barocker Illusionierungskünste.
Den verhalten dramatischen und blühend erzählenden Gestus der Vokalstücke trifft Dorothee Mields mit berückend ruhigem Zauber. Damit spricht sie die einleuchtende Empfehlung für ein ideales Corona-Konzertformat aus. Die kleine Besetzung der Freitagsakademie öffnet mit der Sopranistin Tore zu einer verfeinerten, wie improvisiert wirkenden Werkgruppe. Sie geleiten die Hörer in ein Arkadien der Lockungen, Sehnsüchte und Freuden. Den leichten Hauch der durch Amors giftige Pfeile entstehenden Luftbewegungen spürt man wie eine Liebkosung. Dorothee Mields› Vortrag ist aber mehr als ein Report über große Emotionen, weil er Diagnose und Therapie durch in sich ruhende, stille und dabei äußerst wache Sinnlichkeit einschließt. Diese Wechsel von Gesangsstücken und Kammermusik sind ein Spiegel barocker Illusionierungskünste: Bitteres und Süßes ziehen mit schon elfischer Leichtgewichtigkeit vorüber.
Handel’s Tea Time
Händel: Venus & Adonis HWV 85, Mi palpita il cor HWV 132b, Concerto a quattro d-Moll, Triosonate G-Dur HWV 384, Zwei Englische Lieder HWV 228, Deutsche Arien HWV 204, 207 & 210, Arie & Variationen aus „Der harmonische Grobschmied“ e-Moll HWV 430 & Purcell: O let me weep aus „The Fairy Queen“
Dorothee Mields (Sopran), Die Freitagsakademie
Sony Classical
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