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Rezension Cédric Tiberghien – Beethoven: Sämtliche Variationen Vol. 2

Stilistisch variabel

Im zweiten Teil seiner Betrachtung von Beethovens Variationswerken wagt Pianist Cédric Tiberghien viel, ohne alles zu risikieren.

vonChristoph Vratz,

Nach einem Album mit Beethoven-Variationen von 2001 befasst sich Cédric Tiberghien erneut mit diesen Werken, allerdings in umfangreicherem Kontext. Teil 2 seines enzyklopädischen Projekts enthält neben den 32 kompakten c-Moll-Variationen weitere Werke aus der Gruppe „ohne Opuszahl“. Flankierend sind Werke von Sweelinck, Bach, Cage, Feldman und Crumb zu hören. Über diese Konstellation ließe sich streiten, oder eben auch nicht. Pianistisch wagt der Franzose viel, ohne alles zu riskieren. Dabei hinterlässt er in den eher stürmischen Abschnitten einen überzeugenderen Eindruck als in den zurückgenommenen. Beethovens Humor spiegelt Tiberghien in den Variationen mit kurzer Phrasierung. Doch das Alles-oder-Nichts in den c-Moll-Variationen ist von anderen Pianisten (Gulda u. a.) schon drängender eingefangen worden. Insgesamt aber überzeugt das Album durch stilistische Variabilität, auch bei den anderen Komponisten.

Cédric Tiberghien

Beethoven: Variationen WoO 63, 65, 68 & 77-80, Werke von Sweelinck, J. S. Bach, J. S. Bach/Brahms, Feldman, Cage & Crumb

Cédric Tiberghien (Klavier)
harmonia mundi

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