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Robert Schumann
Robert Schumann besaß eine literarisch-musikalische Doppelbegabung. Gedichte, künstlerische Prosa, Dramenentwürfe und musikalische Kompositionen standen in jungen Jahren gleichberechtigt nebeneinander. Erst nach 1830 wurde die Musik zum Mittelpunkt seines Lebenskonzeptes, und er verstand sich selbst als Tondichter. Sowohl in seinen Kompositionen als auch spätestens ab 1834 mithilfe seiner literarischen Arbeiten strebte er nach einer zukunftsträchtigen, poetischen Musik, wobei er sich von der Programmmusik Franz Liszts distanzierte.
Vielen Zeitgenossen galten seine Werke als zu schwierig. Lange hielt sich das Bonmot, er habe als Genie begonnen und als Talent geendet, und seine späten Werke seien von seiner ins Irrenhaus führenden Krankheit geprägt. Doch mit der musikwissenschaftlichen Spätwerkdiskussion seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert hat sich der Blick darauf verändert. Schumanns Gesamtwerk wird nun umfänglich anerkannt, und er gilt uneingeschränkt als einer der großen Komponisten des 19. Jahrhunderts.
Raphaela Gromes, Swiss Orchestra, Lena-Lisa Wüstendörfer
Schumann: Ouvertüre zu „Hermann und Dorothea“ op. 136, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33, Jaëll: Cellokonzert, Schnyder von Wartensee: Sinfonie Nr. 1 A-Dur
James Ehnes, Pablo Ferrández, Tonhalle-Orchester Zürich, Marek Janowski
Brahms: Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 & Doppelkonzert a-Moll op. 102, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
James Ehnes, Pablo Ferrández, Tonhalle-Orchester Zürich, Marek Janowski
Brahms: Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 & Doppelkonzert a-Moll op. 102, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Notos Quartett
Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, Brahms: Klavierquartett g-Moll op. 25
Notos Quartett
Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493, Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47
Interview Julian Prégardien
„Ein Lied ist nicht zur Selbsttherapie da“
Bloß nicht weinen auf der Bühne! Julian Prégardien über die Pflicht des Sängers, emotionale Distanz zu wahren – und über seine Berufung als Karriereberater. weiter
Porträt Frank Dupree
Vermittler zwischen zwei Welten
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Lieblingsstück Alexander Krichel
Robert Schumann: Sinfonische Etüden
Pianist Alexander Krichel hat in Schumanns „Sinfonischen Etüden“ seinen eigenen roten Faden entdeckt. weiter
Lieblingsstück: Carolin Widmann
Robert Schumann: Violinkonzert d-Moll
Für Carolin Widmann ist Schumanns Violinkonzert Musik, die in seinem Kopf stattfand und aus ihm heraus musste. weiter
Opernpremieren im Oktober 2018
Unerschöpfliches und Rares
Menschliches, Allzumenschliches aus dem griechischen, deutschen und englischen Mythenbaukasten sowie dem fruchtbaren Humus der Weltliteratur zieht sich wie ein roter Faden durch die Opernpremieren im Monat Oktober: ein denkbar ergiebiges Angebot, das zudem erfreulich viel selten Gehörtes, zumal aus dem 20. Jahrhundert, zu bieten hat weiter
Pianist Florian Uhlig im Porträt
Der Kritikerpapst erteilte ihm den Segen
Florian Uhlig beflügelt ein neues künstlerisches Erleben der Werke Schumanns weiter
Jean-Guihen Queyras' Lieblingsstück
Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129
Für Jean-Guihen Queyras ist Robert Schumanns Cellokonzert a-Moll op. 129 eines der schönsten Solokonzerte überhaupt weiter
german hornsound im Porträt
Folgenreiche Freundschaft
Vier befreundete Hornisten schlossen sich zum Ensemble german hornsound zusammen und begeistern mit ungewöhnlichen Arrangements weiter
Carolin Widmann im Interview
„Das zeigt, dass man mir das zutraut“
Die Geigerin Carolin Widmann über außergewöhnliches Repertoire, musikalisches Neuland und ihre Begegnungen mit Mendelssohn und Schumann weiter
Online-Interview
In der Welt vom … Schumann Quartett
In unserer Reihe „In der Welt von...“ begleiten wir, vernetzt durch Smartphone und Social Media, Künstler auf Reisen, zu spannenden Projekten und besonderen Ereignissen. Diesmal: das Schumann Quartett weiter
Rezension Leonkoro Quartett – Werke von Ravel & Schumann
Wie ein Kaleidoskop
Auf ihrem Debütalbum mit Streichquartetten von Ravel und Schumann beweist das Leonkoro Quartett Geschlossenheit und punktet mit vielfältigen Farben. weiter
Rezension Zlata Chochieva – Im Freien
Individuell
Zlata Chochieva entwirft mit pianistischer Bravour und imaginativer Kraft ein Panorama an Naturvertonungnen von Schumann bis Bartók. weiter
Rezension Benjamin Appl – Forbidden Fruit
Klare Töne
Nüchtern und hellsichtig scannen Bariton Benjamin Appl und sein Pianist James Baillieu eine musikalische Sittengeschichte um die Erotik. weiter
Rezension Claudio Bohórquez – On the Shoulders of Giants
Nach innen gerichtet
Claudio Bohórquez entfacht reiche Linien auf seinem Cello, die kongenial mit Christoph Eschenbachs Klavierspiel harmonieren. weiter
Rezension Georg Nigl – Echo
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Rezension Sebastian Kohlhepp – Von Sagen und Helden
Vom Alpenjäger bis zur Loreley
Mit opulenter Klangfülle und subtilen Nuancen beleuchten Tenor Sebastian Kohlhepp und Andreas Frese mythologische und sagenhafte Figuren. weiter
Rezension Maria Ioudenitch – Songbird
Sprechend und kantabel
Die junge Geigerin Maria Ioudenitch und ihr Pianist Kenny Broberg beweisen auf „Songbird“, wie gut die Liedkunst auf der Violine klingen kann. weiter
Rezension Marin Alsop – Schumann/Mahler: Sinfonien Nr. 1 & 2
Zahme Alternative
Mahlers Bearbeitungen der ersten beiden Schumann-Sinfonien klingen mit Marin Alsop und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien ausbalanciert, aber ohne Esprit. weiter
Rezension Daniel Barenboim – Schumann: The Symphonies
Blühende Farben
Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin brillieren mit großbögigen Strukturierungen und Ausleuchtungen von Details. weiter
Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54
op.54 (1841 erster Satz als Phantasie, 1845 als dreisätziges Konzert) Zu diesem Konzert darf der Dirigent erst dann den Einsatz geben, wenn der Pianist bereit ist, denn gleich nach dem ersten, kurzen Forteschlag des Orchesters setzt das Klavier ein – nicht mit einer freien Kadenz („ich kann kein Konzert für… weiter
Schumann: Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur
op.86 (1849) „Etwas ganz curioses“, schreibt Schumann an den Verleger Simrock, „was bis jetzt, glaub› ich, nicht existiert.“ Dieses Kuriosum ist das avantgardehafteste Konzert des 19.ten Jahrhunderts. Das Ventilhorn, erfunden um 1814 (von Schötzel und Blühmel), ermöglichte dem Waldhorn den vollen Tonumfang mit allen chromatischen Zwischenstufen, war aber 1849 noch… weiter
Schumann: Violinkonzert d-moll
op. posthum (1853) „Möchte doch Beethovens Beispiel Sie anregen, aus Ihrem tiefen Schacht ein Werk ans Licht zu ziehen, wunderbarer Hüter reichster Schätze!“ schrieb der junge Geiger Joseph Joachim an Schumann. Der so Angeregte notierte am 21.September: „Stück für Violine angefangen.“ Kaum zwei Wochen später war das Violinkonzert – „ein… weiter
Schumann: Cellokonzert a-moll op. 129
Ein Meisterwerk? Oder doch verrückte Musik? Die Geister scheiden sich bei Robert Schumanns Cellokonzert. Dabei schrieb er es in einer Hochphase seines Lebens. weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“
(UA 1841 Leipzig) „Könnten Sie Ihrem Orchester beim Spiel etwas Frühlingssehnsucht einwehen“ schrieb Schumann später an einen Dirigenten. Bei Felix Mendelssohn Bartholdy, der die Uraufführung „mit großer Liebe und Sorgfalt“ im Gewandhaus zu Leipzig dirigiert hatte, war dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Wie ein Ruf aus der Höhe schallt es… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
(UA 1846 Leipzig) „Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müßte man ihr dies anhören.“ Der innere Weg des Werkes ist ein langwieriger Genesungsprozeß. Der 1. Satz beginnt verhangen, mit langsamen Streicherbewegungen in der Tiefe – wie ein umherschleichender Kranker. In der Höhe künden… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“
UA 1850 Düsseldorf) Seit seinem Umzug von Leipzig nach Dresden empfand der kränkelnde Schumann zunehmende Lethargie. Deshalb bewarb sich der introvertierte, in der Leitung eines Orchesters völlig unerfahrene Komponist 1850 um die Stelle als Städtischer Kapellmeister in Düsseldorf. Konnte das gut gehen? Zunächst inspirierten ihn der Ortswechsel – von der… weiter
Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-moll op. 120
Ein radikales Formkonzept, eine vom Publikum unverstandene Erstaufführung und eine jahrzehntelange Phase der Umarbeitung – Robert Schumanns Sinfonie Nr. 4 benötigte mehrere Anläufe, um sich im Konzertrepertoire zu etablieren. weiter