Matthias Kirschnereits Lieblingsstück
Brahms Klaviersonate Nr. 3
Brahms Klaviersonate Nr. 3: Das Meisterwerk des zwanzigjährigen Komponisten begeistert Matthias Kirschnereit schon seit seiner Studienzeit und beglückt ihn bis heute noch zutiefst
© Maike Helbig

Matthias Kirschnereit
Dieses genialische Werk des zwanzigjährigen Brahms habe ich bereits im Studium kennen- und lieben gelernt, vor allem wegen der bezwingenden Mischung aus Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit, aus Strenge und Wildheit. Hier offenbart er eine Geschichte, die wie eine Prophezeiung sein privates Leben vorhersieht.
Der zweite Satz, ein Andante, ist ein romantisches, mitunter hocherotisches Notturno, unter anderem auch durch die fallenden Terzen. Nach dem dritten Satz wird diese wunderbare Liebesgeschichte im Intermezzo als vierten Satz, zunichte gemacht: Es werden die Terzen aus dem Andante zitiert, aber die linke Hand antwortet nun mit einem Trauermarsch-Rhythmus, und es gehört nicht viel Fantasie dazu zu analysieren, dass es mit der Liebe nun aus und vorbei ist. Doch Johannes Brahms übersteigert die Sonate noch und fügt einen fünften Satz an, ein Rondo, und jetzt passiert etwas sehr Ungewöhnliches: Das erste Zwischenspiel zitiert ganz klar f-a-e, ein Akronym seines künftigen Lebensmottos: frei aber einsam.
Ein Meisterwerk: Brahms Klaviersonate Nr. 3
Mit dieser Sonate ist Brahms ein einzigartiges Meisterwerk gelungen, was meiner Meinung nach zu den bedeutendsten Klavierwerken des 19. Jahrunderts gehört, ein Meisterwerk, das mich zutiefst beglückt. Im Vergleich zu früher denke ich, dass ich jetzt noch einen differenzierteren Blick auf die Dinge habe, denn je länger man sich mit Brahms beschäftigt, desto mehr kommt man aus dem Staunen, wie dicht und effizient sie herausgeabeitet ist, nicht mehr heraus.
Termine
Francisco Fullana, Matthias Kirschnereit
Werke von Debussy, Beethoven & Paderewski
Die Poesie der Schmetterlinge
Matthias Kirschnereit (Klavier), Helge Heynold (Rezitation), Anna Engel (Moderation & Regie)
Lena Neudauer, Matthias Kirschnereit, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, …
Schubert: Rondo A-Dur D 438, Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Haydn: Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:2, Mendelssohn: Violinkonzert d-Moll
Matthias Kirschnereit, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Case Scaglione
Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll, Haydn: Klavierkonzerte D-Dur Hob. XVIII:11 & XVIII:2, Grieg: Aus Holbergs Zeit op. 40
Matthias Kirschnereit, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Case Scaglione
Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll, Haydn: Konzerte D-Dur Hob.XVIII:2 & 11, Grieg: Aus Holbergs Zeit G-Dur op. 40
Matthias Kirschnereit
Beethoven: Polonaise C-Dur op. 89, Lustig –Traurig c-Dur/c-Moll WoO 54, Klaviersonate d-Moll op.31/2, Klaviersonate cis-Moll op. 27/2 „Mondschein“ & Variationen F-Dur op. 34
Matthias Kirschnereit, Bochumer Symphoniker, Ustina Dubitsky
Mendelssohn: Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ op. 21, Schumann: Konzertstück op. 86, Roussel: Sinfonie Nr. 1 „Le Poème de la forêt“
Matthias Kirschnereit
Rezensionen
Rezension Matthias Kirschnereit – Time Remembered
Musikalisches Tagebuch
Matthias Kirschnereit begibt sich mit „Time Remembered“ auf eine pianistisch exquisite, dramaturgisch jedoch verhüllte 36-teilige Zeitreise. weiter
Rezension Matthias Kirschnereit – Haydn: Sämtliche Klavierkonzerte
Lebendige Wechselrede
Gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn legt Pianist Matthias Kirschnereit eine mustergültige Haydn-Gesamteinspielung vor. weiter
Rezension Matthias Kirschnereit – Beethoven Unknown
Unbekannter Beethoven
Lustvoll und klug durchdacht entdeckt Pianist Matthias Kirschnereit selten gespielte Werke von Ludwig van Beethoven. weiter