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Händel: Tamerlano

Bei der Uraufführung von Händels „Tamerlano“ am Londoner Haymarket Theatre 1724 verzichtete der Kastraten-Star Senesino auf die Titelpartie und bevorzugte den konventio­nellen Part des Feldherrn Andronico. Seit ihrer internationalen Verbreitung nach 1980 zählt die Titelpartie dieser Opera seria mit ausgedehnten Rezitativen zu den Aufgaben von Countertenören mit schwererem Timbre wie David Daniels oder im Bockenheimer Depot Lawrence Zazzo. Händels Zeitgenossen erkannten in dem adaptierten Sujet über die Konfrontation der asiatischen Fürsten Tamerlano und Bajazet Bezüge zur eigenen jüngeren Vergangenheit. Heute zählt die im Ehrenmord Bajazets an seiner eigenen Tochter gipfelnde Handlung zu den grausamsten der Barockopern vor 1750. Diese Härte setzte Händel auch mittels seiner Besetzungsstrategie in Szene: Bajazet wurde eine der ersten den großen Kastraten-Partien ebenbürtigen Tenor-Herausforderungen des 18. Jahrhunderts. Interpreten und Regisseure begeistern sich für den Totalschlag, zu dem Händel in einer seiner erfolgreichsten Phasen zwischen Giulio Cesare und Rodelinda ausholte. (Roland H. Dippel)

Interpreten

Lawrence Zazzo (Tamerlano)
Yves Saelens (Bajazet)
Elizabeth Reiter (Asteria)
Dmitry Egorov (Andronico)
Cecelia Hall (Irene)
Jarrett Porter (Leone)
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Karsten Januschke (Leitung)
R.B. Schlather (Regie)

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