Thomas Adès’ „Powder Her Face“ gehört zu den wenigen Opern ihrer Zeit, in denen das musikalisch Hochkomplexe und -virtuose in ein im besten Sinne populäres Klanggewand eingeschlagen ist. Dazu noch das durchskandalisierte Leben der Upperclass-Lady Margaret Campbell als Sujet der Kammeroper. Philip Hensher, der das Libretto schrieb, stellte die sexuellen Eskapaden Campbells, die die Öffentlichkeit zu Lebzeiten teils ausschlachtete, teils erdichtete, dezidiert nicht in den Vordergrund. Stattdessen werden Schlaglichter auf diverse Scheinheiligkeiten und Bigotterien der Gesellschaft geworfen. Immerhin sorgte eine nachgestellte Fellatio-Szene auf der Bühne für ein Skandälchen bei der Uraufführung 1995 in Cheltenham. (MT)
Adès: Powder Her Face
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