Als wäre es fürs Instrument geschrieben: Die Wellenbewegungen in Smetanas berühmtem Orchesterstück Die Moldau passen natürlich vorzüglich zur Harfe. Überraschend sind jedoch die Klangfülle, diese zauberhaften Farben, die Xavier de Maistre entfacht und wie er im neuen Klanggewand einen glitzernden Fluss durch einen Märchenwald evoziert. Ausdrucksstark und voller Atmosphäre gelingen auch die übrigen Stücke dieser CD, klug ausgewählte Soloadaptionen aus der reichhaltigen osteuropäischen Musik, vorwiegend romantisch, einiges aus der klassischen Moderne. Schlagkräftig und mitreißend die Folkloretöne von Chatschaturjan, lebendig die Ausschnitte aus Prokofjews Romeo und Julia, spannende Schattierungen in Tschaikowskys Nussknacker-Klängen. Was de Maistre im Booklet begeistert von Tschaikowskys und Prokofjews Musik behauptet, lässt sich von dieser CD sagen: Sie taugt dazu, das Image der Harfe endgültig zu revolutionieren.
CD-Rezension Xavier de Maistre
Slawische Saiten
Entgegen süßlicher Klischees: Xavier de Maistre hat osteuropäische Komponisten für die Harfe entdeckt
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Die Harfe vermehrt in dem Bewusstsein der Menschen zu verankern, ist Xavier de Maistres künstlerische Ambition – dafür gab er einen der begehrtesten Harfenistenjobs weltweit auf. 1973 im französischen Toulon geboren, begann er im Alter von neun Jahren mit dem Harfenspiel. Anschließend…
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