Ganze 34 Jahre nach seiner letzten Oper tritt der verschmitzt rundliche Rossini in seiner Pariser Wahlheimat nicht nur als Schöpfer lukullischer Spezialitäten auf, er wendet sich auch den alten Meistern zu, subskribiert die Gesamtausgabe der Werke Bachs, dessen Fugenkunst er mit eifriger Freude studiert. Als Ausfluss davon kreiert der Italiener La Petite Messe Solennelle. Man kann das mitreißende Melos der Messe mit ihren Anklängen an die Opera Buffa betonen – die spätere, heute hauptsächlich bekannte Orchesterfassung bekräftigt dieses Belcanto-Bild. Oder man wählt die Urfassung, bei der das „Orchester“ allein aus Klavier und Harmonium besteht. Und siehe da: Rossinis Demut, seine keusch sakrale Seite kommt zum Ausdruck. Man vernimmt hier deutlich die Anklänge an die alte Vokalpolyphonie. Mit dem sauber intonierenden Oktett des Kirchheimer Vokal-Consort wählt Tõnu Kaljuste behänd schnelle Tempi, formt mit seinem Chor schlank schöne Klanggestalten.
CD-Rezension Kirchheimer Vokal-Consort
Rossinis Belcanto-Bach
Ganze 34 Jahre nach seiner letzten Oper tritt der verschmitzt rundliche Rossini in seiner Pariser Wahlheimat nicht nur als Schöpfer lukullischer Spezialitäten auf, er wendet sich auch den alten Meistern zu, subskribiert die Gesamtausgabe der Werke Bachs, dessen Fugenkunst er mit eifriger Freude studiert. Als Ausfluss davon kreiert der Italiener La Petite Messe Solennelle. Man…
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