Bezwingend, die Geige beginnt wie aus dem Nichts, ertastet den Tonraum, um dann bald expressive Hochspannung aufzubauen. Isabelle Faust erweist sich bei Alban Bergs Violinkonzert erneut als Meisterin. Sie lässt ihr Instrument mit Seele singen, und an den gebrochenen Stellen entlockt sie ihm Nuancen zwischen feinsten Pizzicati und geräuschhaften Anklängen. Das Orchestra Mozart unter der Leitung von Claudio Abbado gibt gleichermaßen beeindruckend sowohl den vertiefenden Resonanzboden als auch den solistisch aufgefächerten Partner. Auf diese Weise gelingt tatsächlich in jedem Moment ein spannender Diskurs sämtlicher Teilnehmer mit der Sologeige als Prima inter Pares. Gerade das Verhältnis zwischen Solistin und Orchester ist beim anschließenden Beethoven-Konzert das, was nicht ganz überzeugt. Isabelle Faust glänzt mit schlankem und flexiblem Ton, dem Orchester fehlt hier diese Wendigkeit im Detail.
CD-Rezension Isabelle Faust
Prima inter Pares bei Berg
Das Zusammenspiel zwischen Solistin Isabelle Faust und dem Orchester variiert bei Berg und Beethoven
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Bis zu 120 Konzerte pro Jahr stehen in Isabelle Fausts prall gefülltem Terminkalender – ihr virtuoses Violinspiel machte sie zu einer weltweit gefragten Solistin. 1972 in Esslingen am Neckar geboren, begann sie im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel und studierte…
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