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Rezension Bertrand Chamayou – Letter(s) to Erik Satie

Virtuose Lässigkeit

Pianist Bertrand Chamayou hat ein wundervolles Album vorgelegt mit Stücken von Erik Satie und John Cage. Musik, die Ohren und Geist öffnet.

vonEcki Ramón Weber,

Nach Einspielungen aus Romantik und Fin de siècle kam Messiaen. Jetzt überrascht Bertrand Chamayou wieder mit neuem Repertoire auf CD: Er zeigt Bezüge zwischen den Nonkonformisten Erik Satie und John Cage auf. Ein Werk von Cage, Satie gewidmet, nimmt sich sogar wie eine „Gymnopédie“ aus. Andere Cage-Stücke heißen „Prelude for Meditation“, „A Room“, „In a Landscape“ oder „Swinging“. Das ist Musik, die im besten Fall intentionslos abläuft, ohne Hierarchie, ohne emotionale Überwältigungsstrategien, ohne Erzählgestus, ohne Zwang. Musik als Zustand ihrer selbst. Ganz im Sinne Saties. Chamayou nimmt bei seinen Interpretationen sein Ego zurück, nichts ist eitel gestaltet, aber alles präzise und fokussiert. Er beherrscht das Beiläufige, das frei sich Entfaltende aufgrund seiner ausgereiften Spieltechnik. Eine grandiose Zusammenstellung, sehr kundig interpretiert. Genau das Richtige in diesen unruhigen Zeiten.

Bertrand Chamayou
Bertrand Chamayou

Letter(s) to Erik Satie
Werke von Satie, Cage & Tenney

Bertrand Chamayou (Klavier)
Erato

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