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Rezension Antoine Tamestit – Feldman: The Viola in My Life

Die Magie wirkt

Taufrisch und betörend gestalten Antoine Tamestit und das Gürzenich-Orchester Köln Morton Feldmans Zyklus „The Viola in My Life“.

vonEcki Ramón Weber,

Liebeserklärung, Tetralogie, Work in Progress, Idee in Varianten, multiple Beleuchtung, eingehende Erforschung, meditatives Kreisen – das alles ist Morton Feldmans Zyklus „The Viola in My Life“. Entstanden ist diese Musik 1970/71, komponiert für Feldmans damalige Partnerin, die Bratschistin Karen Philips. In den vier Stücken – zwei mit Bratsche und Kammerensemble, eines im Duett mit Bratsche und Klavier, eines mit Bratsche und Orchester – präsentieren sich subtil verändernde Klanggestalten wie Objekte in einer Kunstausstellung. Gleichzeitig scheinen immer wieder betörende Melodien durch. Antoine Tamestit hat diese Wunderwerke jetzt mit Kräften des Gürzenich-Orchesters Köln eingespielt: hochpräsent, sensibel, mit viel Gespür für die feinen Klang- und Rhythmusdetails. Im konzentrierten Duett von der Nr. 3 des Werkzyklus mit Pianist Paulo Álvares entscheidet sich Tamestit für klare Konturen. Im Solo-Orchesterstück Nr. 4 werden die Strukturen vielfarbig aufgefächert. Antoine Tamestit gibt mit der Bratsche hier Melodien, Ornamente und Klangbausteine ins Kollektiv. Das Orchester ist Resonanzraum und Partner auf Augenhöhe. Dies alles in einem sensiblen, geradezu magischen Zusammenspiel.

Antoine Tamestit
Antoine Tamestit

Feldman: The Viola in My Life

Antoine Tamestit (Viola), Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung)
harmonia mundi

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