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Rezension Anna Lapwood – Firedove

Himmel und Erde

Anna Lapwood greift an der Orgel des Trondheimer Nidarosdomes nach den Sternen und kombiniert Neoklassik mit traditionellem Repertoire.

vonJan-Hendrik Maier,

Einmal zu den Sternen und zurück, bitte! So fühlt sich Anna Lapwoods Album „Firedove“ an. Verheißungsvoll kündigen die „Glocken von Notre-Dame“ aus Alan Menkens Victor-Hugo-Musical die Reise an, die ihren ersten Höhepunkt in Olivia Bellis „Limina Luminis“ findet, einer berückend anschwellenden Meditation, die 2023 für Lapwood komponiert wurde. Das Verweilen in den höheren Sphären kostet sie in drei Stücken von Julie Cooper, Ivo Antognini und Bob Dylan gemeinsam mit dem Chapel Choir of Pembroke College Cambridge aus. Letzterem stand sie als Dirigentin neun Jahre vor. Auf dem Rückflug erhascht man unter anderem Klangblicke auf Engel und Polarlichter, bis Maurice Duruflés ganz irdische Hommage an Jehan Alain den Trip beschließt. Die Übergänge sind fließend und das Klangbild über weite Strecken zwar sanft, doch dank der phänomenalen Registrierungskunst der Solistin – 146 Register stehen ihr an der Orgel des Trondheimer Nidarosdomes zur Verfügung – nie repetitiv. Beides begünstigt das Versinken in der Musik. Mit „Firedove“ beweist die 1995 geborene Britin abermals, dass Orgelmusik auch abseits des klassischen Repertoires Zukunft hat.

Anna Lapwood
Anna Lapwood

Firedove
Werke von Zimmer, Menken, Portman, Vierne, Duruflé, Alain u. a.

Jess Gillam (Saxofon), Anna Lapwood (Orgel), Chapel Choir of Pembroke College Cambridge
Sony Classical

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