Sehnsuchtsverwandte

CD-Rezension Matthias Goerne

Sehnsuchtsverwandte

Wie diese beiden großen Musiker gemeinsam in die letzten Tiefen des ganz späten Schubert vordringen, ist bewegend. Da trifft Goernes absolute sängerische Ausdrucksintensität auf Eschenbachs subtiles pianistisches Forschen nach den zwischen den Tönen verborgenen Ahnungen und Abgründen. In einem echten gegenseitigen Geben und Nehmen lotet das wunderbare Lied-Duo die Herbst-Farben der Lieder aus, erzählt uns von nie endender Sehnsucht über schwindende Hoffnung bis zu Abschiedsschmerz und Wahnsinn. Da werden alle dynamischen und expressiven Extreme erkundet. Goerne geht mit seiner männlich markanten, kernigen, mitunter leicht verschleierten und zum Knödeln neigenden Baritonstimme wirklich an Grenzen: So wird Kunst existenziell. Hier sind zwei Seelenverwandte im Dienste der  Schubertschen Sehnsucht am Werk. Viel mehr als eine Bonus-CD: Eschenbachs Interpretation von Schuberts letzter Klaviersonate.

Schubert: Schwanengesang
Matthias Goerne (Bariton)
Christoph Eschenbach (Klavier)
harmonia mundi

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Termine

Sonntag, 06.08.2023 18:00 Uhr Kirche Saanen

Schubert: Die Winterreise op. 89 D 911

Gstaad Menuhin Festival & Academy
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  • Dienstag, 18.06.2024 20:00 Uhr Bâtiment des Forces Motrices Genf

    Matthias Goerne, L’Orchestre de Chambre de Genève, Raphaël Merlin

    Schubert: Der Tod und das Mädchen D. 531, Der Jüngling und der Tod D. 545, Erlkönig D. 328 & Sinfonie Nr. 8 h-Moll D. 759, Mahler: Kindertotenlieder

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