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CD-Rezension Janine Jansen

1:0 für London

Janine Jansen und Antonio Pappano arbeiten mit zwei verschiedenen Orchestern: Bartók gelingt himmlisch gut, Brahms ist problematisch

vonEcki Ramón Weber,

Gleich der Beginn bei Bartóks Violinkonzert Nr. 1 nimmt gefangen: Ein Geigenklang schwebt wie ein Hauch auf die Erde, bis er volle Gestalt annimmt und filigran, betörend, sinnlich, expressiv, magisch seine Kreise zieht. Das London Symphony geht konsequent mit, atmosphärisch dicht, spannungsgeladen und mit raffinierten Details im Kolorit. Das geht unter die Haut. Janine Jansen im Solopart setzt hier Maßstäbe. Keinen Gefallen tut sie sich dagegen im Livemitschnitt des Brahms-Konzerts mit der Santa Cecilia aus Rom. Leider vergebliche Mühe, denn das Orchester ist im Klang verwaschen und rumpelig. Da wären ihr aufgewecktere Begleiter zu wünschen gewesen. Schade, denn Jansen geht mitreißend dramatisch zur Sache, mit fantastischer Präzision, und mit Seele: Absolute Virtuosität, maximale Inspiration. 1:0 für London. Jansen konkurrenzlos.

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