
Rezension Anna Prohaska – Maria Mater Meretrix
Mutig
Mit Patricia Kopatchinskaja und der Camerata Bern ergründet Anna Prohaska den Mythos der Frauenfigur Maria im Lauf der Jahrhunderte.
„Was haben ein Antiphon der Heiligen Hildegard von Bingen und ein Lied des englischen Komponisten Gustav Holst miteinander zu tun?“ So heißt es in der Ankündigung. Die Antwort liefern Anna Prohaska, Patricia Kopatchinskaja und die Camerata Bern auf ihrem neuen Album „Maria Mater Meretrix“: die Frau als Sphinx und Faszinosum, im weitesten Sinne und frei übersetzt. Es ließen sich viele Begriffe finden, die den Missing Link erklären könnten. Fakt ist: Es ist eines jener Konzeptalben, die derzeit in Mode sind und den gängigen Programmen durchaus zu schaffen machen. Warum aber auch nicht? Dies ist ein Album, das mit viel Sorgfalt und Fantasie zusammengestellt ist, mit Mut und Weitsicht, aber auch mit einigen offenen Fragestellungen oder eigenwilligen Entscheidungen. Künstlerisch liefern die Beteiligten viele gute Argumente: Hingabe und Genauigkeit, Empfindsamkeit und Ausdruckslust. Insofern: lohnend.
© Marco Borggreve

Anna Prohaska
Maria Mater Meretrix
Werke von Hildegard von Bingen, Dufay, Martin, Kurtág, Haydn, Weill, Eisler u. a.
Anna Prohaska (Sopran), Patricia Kopatchinskaja (Violine), Camerata Bern
Alpha
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Termine
Hélène Walter, Patricia Kopatchinskaja, Kammerorchester Basel, Pierre Bleuse
Ligeti: Violinkonzert, Ligeti/Howarth: Mysteries of the Macabre aus „Le Grand Macabre“, Mahler/Bolens: Sinfonie Nr. 4 G-Dur