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Porträt Pacific Quintet

Und wie es der Zufall nun mal so will …

Zwei Fügungen des Schicksals waren zur Gründung des Pacific Quintet nötig.

vonFrank Armbruster,

Das Bläserquintett galt bislang als eine ehrwürdige, mitunter aber auch leicht angestaubte Kammermusikgattung. Dieses Image aufzubrechen ist ein Ziel des jungen Pacific Quintet, das seit einiger Zeit die klassische Musikszene mit musikalischer Brillanz und ungewöhnlicher Programmatik aufmischt. Kennengelernt haben sich die drei Frauen und zwei Männer 2017 beim Pacific Festival in Sapporo, einem einmonatigen Orchesterfestival, für das sich die Musiker mit Videos bewerben mussten. Bei einer Kammermusikprobe haben die fünf gemerkt, dass sie musikalisch harmonieren und sich gut verstehen. Das könnte es, angesichts der Tatsache, dass sie in fünf verschiedenen Ländern – Deutschland, Südkorea, Türkei, Japan und Honduras – lebten, erst mal gewesen sein. Ein Riesenzufall war allerdings, dass danach alle zum Studium nach Berlin zogen. „Plötzlich waren wir alle wieder zusammen“, sagt die Klarinettistin Liana Leßmann. „Dann haben wir gesagt: Hey, lasst uns ein Quintett gründen!“

Pacific Quintet bereits preisgekrönt

Um dabei professionelle Unterstützung zu bekommen, schrieben sie sich in der Kammermusikklasse von Martin Spangenberg an der Hochschule für Musik Hans Eisler ein, wo sie ab 2020 studierten. Im Mai diesen Jahres spielten sie ihr Abschlusskonzert für die Masterprüfung im Konzerthaus Berlin, was gleichzeitig das Releasekonzert für ihr erstes Album „United“ war. Ein aufsehenerregendes Debut, dessen Programmatik  gar nicht so einfach zu finden war. Zuerst, so erzählt Liana Leßmann, wollten sie die großen klassischen Werke einspielen. „Aber dann haben wir und gefragt: Was macht uns aus?“ Und so kamen sie auf die Idee, die Heimatländer der Mitglieder musikalisch abzubilden. Drei passende Werke aus den entsprechenden Ländern gab es schon, doch für Südkorea und Honduras haben sie Werke in Auftrag gegeben. Dazu kommt, quasi länderübergreifend, ein Stück von Leonard Bernstein, dem Gründer des Pacific Festival.

Einige Preise bei Musikwettbewerben hat das Quintett schon eingeheimst, darunter auch einen zweiten Preis beim renommierten Carl Nielsen-Kammermusikwettbewerb in Kopenhagen sowie im September 2024 den zweiten Preis und den Publikumspreis des ARD-Musikwettbewerbs.

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